In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (29./30.6.) detonierte gegen 4.10 Uhr vor dem Wohnhaus des Journalisten Jannis Pretenteris im Athener Vorort Neo Psychiko ein Sprengsatz aus Gaskartuschen. Es wurde niemand verletzt.
Es entstand jedoch Sachschaden am Eingang des Parkplatzes sowie an zwei Pkw, die in der Nähe geparkt waren. Regierungssprecherin Aristotelia Peloni verurteilte den Anschlag und stellte fest: „Die Redefreiheit und der Pluralismus sind Grundelemente der Demokratie.“ Eine Attacke auf Journalisten, könne „nur von Gegnern der Demokratie“ verübt werden, so ihr Urteil.
Pretenteris ist einer der bekanntesten griechischen Journalisten, der vor allem für die Hintergrundberichterstattung und als Kommentator tätig ist. Studiert hat er Wirtschaft und Europäisches Recht. Er schreibt für angesehene Zeitungen wie Ta Nea und To Vima. Zwischen 1989 und 2018 hat er für den Fernsehsender Mega Channel gearbeitet und dort regelmäßig die aktuelle politische Lage kommentiert.
Vor allem aus dem linken Spektrum wurde ihm vorgeworfen, zu deutlich bestimmte politische Positionen zu beziehen. So stellte etwa die frühere Parlamentspräsidentin Zoi Konstantopoulou (Februar bis Oktober 2015) seine journalistische Arbeit in Frage und warf ihm vor, dass er gegen die damalige Regierung vom Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) regelrechte Oppositionsarbeit leisten würde. (Griechenland Zeitung / eh)
