Griechenlands Polizei ist in Alarmbereitschaft. Am kommenden Mittwoch, dem 17. November, wird in Athen des Studentenaufstandes im „Polytechnio“, der Technischen Universität, im Jahre 1973 gedacht. Dieser wurde von der damaligen Militärdiktatur blutig niedergeschlagen, doch die damaligen Ereignisse führten ein Jahr später zum Sturz der siebenjährigen Militär-Junta.
An diesem Tag werden im Hof des Polytechnio vorzugsweise rote Nelken, aber auch andere Blumen niedergelegt. Für viele einfache Bürger und zahlreiche Politiker ist dies zur Tradition geworden.
Im Umfeld der friedlichen Gedenkkundgebungen kam es in den vergangenen Jahren häufig zu Straßenschlachten und Auseinandersetzungen zwischen vermummten Chaoten und Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei.
Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren das Gedenken an den Studentenaufstand etwas im Schatten stand, sollen die Feierlichkeiten in diesem Jahr wieder mit mehr Nachdruck stattfinden – wie es heißt unter Einhaltung strenger Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Vor diesem Hintergrund beriet sich in dieser Woche Bürgerschutzminister Takis Theodorikakos mit hochrangigen Beamten der griechischen Polizei, um schwerwiegende Ausschreitungen oder Besetzungen von Gebäuden im Umfeld der Gedenkfeierlichkeiten zu verhindern.
Theodorikakos rief „Politiker, Studenten und Bürger“ dazu auf, sich „friedlich an den Feierlichkeiten des Gedenktages zu beteiligen“.
In der Hafenstadt Patras auf der Peloponnes werden im Vorfeld kulturelle Veranstaltungen in Erinnerung an den „Kampf des griechischen Volkes gegen die Diktatur“ durchgeführt. Am Sonntag (14.11.) findet im Kulturzentrum „Ägli“ eine Tanzveranstaltung statt und am Platz „Ypsila Alonia“ werden Werke von vier Malern über die griechische Diktatur und den Studentenaufstand gezeigt. (Griechenland Zeitung / eh)
