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Großzügiger Ausbau des Schienenverkehrs Tagesthema

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

Wer sich in der Athener Innenstadt bewegt, wird sie vielleicht bemerkt haben, die Blechwände an zentralen Orten wie dem Kolonaki-Platz oder dem Gelände hinter der Akademie: Es sind die ersten vorbereitenden Baustellen für die neue U-Bahnlinie 4, deren offiziellen Baubeginn Verkehrsminister Kostas A. Karamanlis Ende November verkündet hatte.


Die 13 Kilometer lange neue Linie wird mit 15 Bahnhöfen durch hochverdichtete Innenstadtviertel führen und Anschluss an die Linien 2 und 3 haben. Kopfschmerzen bereitet der Metro-Gesellschaft allerdings die künftige Station „Exarchia“. Bereits jetzt formiert sich im „gallischen Dorf“ der Athener Autonomen Widerstand gegen das Projekt. Mitarbeiter des Baukonsortiums beklagen, dass sie wiederholt vom Exarchia-Platz verjagt wurden, als sie die Baustelle einrichten wollten. Vor allem der angeblich vorgesehene Kahlschlag des alten Baubestandes auf dem Platz geriet in die Kritik. Auch am künftigen Umsteigebahnhof „Evangelismos“ gab es Protest gegen die geplante Fällung von Bäumen. Jetzt soll die Baustelle dort stark eingeschränkt werden. Doch die neue U-Bahn ist nicht die einzige positive Nachricht für den Schienenverkehr in Attika und anderen Ballungsräumen. Am 14. Januar wurden vom Bauministerium und der Bahn-Baugesellschaft ERGOSE sechs wichtige Projekte für insgesamt rund vier Milliarden Euro ausgeschrieben. Zwei davon betreffen Athen direkt und sollen die Hauptstadt über die Vorortbahn an die Häfen Rafina und Lavrio in Ostattika anbinden. Lavrio verfügt als einstiges Industriegebiet bereits über eine alte eingleisige Trasse, die jetzt zweigleisig ausgebaut werden soll. Die Strecke zum wichtigeren Kykladenhafen Rafina muss komplett neu gebaut werden. Außerdem wird die Bahn Athen-Korinth-Rio zum Hafen von Patras verlängert, womit auch dieses Tor nach Westeuropa von der Hauptstadt aus wieder mit der Bahn erreichbar sein wird. Die drei anderen Projekte betreffen den Ausbau der Vorortbahn von Thessaloniki nach Westen, den Anschluss des Hafens der Stadt an das nationale und internationale Schienennetz sowie eine neue Strecke von Thessaloniki über Kavala nach Tharkien. (GZak)

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