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Demoskopen ziehen Bilanz: Enttäuschung, Wut, Hoffnung, Verzweiflung … Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Olympiasiegerin im Segeln Sofia Bekatorou, die die griechische #Metoo-Bewegung begonnen hat. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Olympiasiegerin im Segeln Sofia Bekatorou, die die griechische #Metoo-Bewegung begonnen hat.

Zum Beginn des neuen Jahres haben Meinungsforschungsinstitute in mehreren Erhebungen auf das Jahr 2021 zurückgeblickt. Dabei wurde der Vorsprung der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) gegenüber dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) um etwa zehn Prozentpunkte bestätigt.

Das gleiche gilt für die Verdoppelung der Wählerkraft der Bewegung der Veränderung (KinAl): von rund 5,5 % auf etwa 11 % nachdem mit Nikos Androulakis im Dezember ein neuer Parteichef gewählt worden war. Die KinAl ist Griechenlands drittstärkste Kraft und könnte vor allem Wähler aus der politischen Mitte – sowohl von der ND als auch von SYRIZA – für sich gewinnen und somit deutlich mehr Einfluss auf der politischen Bühne des Landes erhalten; nicht zuletzt als möglicher Koalitionspartner.
Doch in den Umfragen ging es nicht nur um die aktuelle Politik, gefragt wurde auch nach dem Alltagsempfinden der Menschen. Das Meinungsforschungsinstitut Prorata etwa zieht für 2021die Bilanz, dass für die meisten Bürger (63 % bis 72 %) die persönliche finanzielle Situation das größte Problem ist; es folgt die Corona-Pandemie mit 60 %. Die Gefühle, die im vergangenen Jahr herrschten, waren Prorata zufolge: Enttäuschung, Wut, Hoffnung aber auch Verzweiflung. Zu den wichtigsten Ereignissen des Jahres zählt der Beginn der griechischen #Metoo-Bewegung. Den Anfang dafür hatte die Olympiasiegerin im Segeln Sofia Bekatorou mit Enthüllungen über sexuelle Misshandlungen beim Leistungssport gemacht. Ihr folgten zahlreiche weitere Betroffene.
Auch die Rivalität zwischen Geimpften und Ungeimpften beherrschte 2021 den Alltag. Das Meinungsforschungsinstitut Kapa Research zählt dies zu den wichtigsten Entwicklungen des verflossenen Jahres. Viele Griechinnen und Griechen befürchten demzufolge auch eine finanzielle Unsicherheit nach dem Ende der Pandemie sowie die Folgen des Klimawandels. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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