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Neuer Sozialistenchef bringt Schwung ins Parteiengefüge Tagesthema

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Unser Archivfoto zeigt KinAl-Chef Nikos Androulakis. Unser Archivfoto zeigt KinAl-Chef Nikos Androulakis.

Die Wahl des Europaparlamentariers Nikos Androulakis zum neuen Vorsitzenden der sozialdemokratisch geprägten Bewegung der Veränderung (KinAL) scheint auch auf die anderen im Parlament vertretenen Parteien Auswirkungen zu haben. Betroffen ist vor allem die hart umkämpfte politische Mitte. Die KinAl macht aus diesem Bereich offenbar der konservativen Regierungspartei Nea Dimokratia (ND) als auch dem Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA) Wähler abspenstig.

Diesen Schluss zumindest legen aktuelle Umfragen nahe. Dem Meinungsforschungsinstitut Marc zufolge, das von der Zeitung Proto Thema beauftragt wurde, rangiert die ND mit 33 % nach wie vor auf dem ersten Platz in der Wählergunst. Es folgt SYRIZA mit 19,2 % und relativ knapp dahinter die KinAl mit 15,2 %; das sind für die Sozialisten immerhin 6,2 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Marc-Erhebung. Auf den weiteren Rängen folgen die kommunistische KKE mit 5,3 % und die Griechische Lösung mit 4,6 %. Die linksliberale MeRa25 würde mit 2,1 % der Stimmen den Sprung ins Parlament verfehlen. 11,2 % der Befragten zeigt sich noch unentschlossen, welche Partei sie im Falle eines Urnengangs wählen würden.
Dabei setzt sich die überwiegende Mehrheit (55,8 %) dafür ein, dass die Legislaturperiode der ND bis Sommer 2023 voll ausgeschöpft wird. 37,1 % bevorzugen hingegen einen vorverlegten Urnengang im kommenden Jahr.
Dabei hat etwa die Hälfte der Befragten (52,1 %) eine positive Meinung von Premierminister Kyriakos Mitsotakis; 47 % beurteilen ihn negativ. Der zweitbeliebteste Parteichef ist neuerdings KinAl-Chef Androulakis mit 46,4 % positiven und 20,6 % negativen Stimmen. Auf Platz drei kommt der Kommunistenchef Dimitris Koutsoumbas mit 31,8 % positiver Bewertungen. Erst auf den vierten Platz folgt der SYRIZA-Vorsitzende Alexis Tsipras (30,2 %).

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Was die Corona-Pandemie angeht, so empfinden die meisten KinAl-Wähler (80 %), dass Schutzimpfungen obligatorisch verabreicht werden sollten; das gleiche befürworten 72,7 % der ND-Wähler. Unterdessen erklären sieben von zehn der bisher Ungeimpften, dass sie nicht vorhaben, sich gegen Covid-19 immunisieren zu lassen.
Einer weiteren Erhebung zufolge, die vom Meinungsforschungsinstitut Palmos Analysis für die Zeitung Avgi, die SYRIZA nahesteht, durchgeführt wurde, sprechen sich 84 % der Befragten für ein Zwangsverpflichtung privater Kliniken aus, um der Corona-Pandemie entgegen wirken zu können. Zudem vertreten 62 % der Befragten die Meinung, dass die Regierung das öffentliche Gesundheitswesen im Zuge der Pandemie nicht genügend unterstützt habe. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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