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Griechenland im Pressefreiheits-Ranking in Europa auf dem letzten Platz

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Unser Foto von Eurokinissi zeigt einen Kiosk mit Zeitungen in Athen. Unser Foto von Eurokinissi zeigt einen Kiosk mit Zeitungen in Athen.

Griechenland ist im Pressefreiheits-Ranking weiter abgerutscht und belegt aktuell den letzten Platz in Europa. Das geht aus der Rangliste der Pressefreiheit hervor, die zum heutigen Internationalen Tag der Pressefreiheit (3.5.) von der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) veröffentlicht wurde. Damit ist Hellas im Vergleich zum letzten Jahr um 38 Plätze abgerutscht.

Unter den insgesamt 180 bewerteten Ländern rangiert Hellas nur auf Platz 108. RSF stufte beispielsweise die Situation in den Bereichen Sicherheit als „schwierig“ und im Bereich des Rechts als „problematisch“ ein. Vor genau 20 Jahre (2002), als der Index das erste Mal veröffentlicht wurde, figurierte Griechenland im internationalen Vergleich noch auf Platz 19.
Der Leiter von „Reporter ohne Grenzen“ für die EU und den Balkan, Pavel Szalay, vertrat gegenüber dem Nachrichtenportal insidestory.gr die Ansicht, dass die konservative Regierung der Nea Dimokratia (ND) nicht in der Lage sei, die Journalistinnen und Journalisten zu schützen, sondern offenbar bewusst versuche, die Pressefreiheit zu unterdrücken. Als Beispiele nannte er Drohungen gegen Journalisten durch das organisierte Verbrechen, Belästigung von Journalisten durch Überwachung, die intransparente Verteilung öffentlicher Gelder an Medien sowie Gesetze zur Eindämmung der Verbreitung von Fake News im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die aber schnell als Maulkorb für die Pressefreiheit genutzt werden könnten. Eine Studie über die Unabhängigkeit der Medien und der journalistischen Berichterstattung in Griechenland kam schon vor wenigen Wochen zu demselben Resümee wie die RSF. Die damalige Untersuchung des Media Freedom Rapid Response (MFRR) rückte u. a. die Ermordung des Journalisten Georgios Karaivaz im April 2021 in den Mittelpunkt. In den diesbezüglichen Ermittlungen gibt es bisher nicht die geringste Spur von den Tätern.
Regierungssprecher Jannis Oikonomou stellte aus Anlass des Internationalen Tages der Pressefreiheit gegenüber der Nachrichtenagentur ANA-MPA – ohne auf das Ranking der Reporter ohne Grenzen einzugehen – fest: „Die Pressefreiheit ist selbstverständlich in Artikel 14 der griechischen Verfassung garantiert. Das Funktionieren der Medien ist für unseren demokratischen Staat ein zentrales Anliegen und ist direkt mit der Qualität der Demokratie verknüpft.“ (Griechenland Zeitung / tl)

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