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Proteste anlässlich des Todes eines 16-jährigen Roma durch Polizeigewalt Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Dienstag (13.12.) in Athen und Thessaloniki.  Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Dienstag (13.12.) in Athen und Thessaloniki. 

In den beiden größten Städten Griechenlands – Athen und Thessaloniki – fanden am Dienstagabend (13.12.) Demonstrationen statt. Die Teilnehmer protestierten gegen Polizeigewalt. An diesem Tag war ein 16-jähriger Roma einer Kopfverletzung erlegen, die ihm durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe zugefügt worden war.

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Demo in Athen

In Athen haben sich Angaben der Polizei zufolge etwa 2.500 Menschen vor den Propyläen an der Panepistimiou-Straße versammelt. Sie führten einen friedlichen Protestmarsch bis zum Omonoia-Platz durch. Anschließend haben sich vermummte Chaoten eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. 26 Personen wurden festgenommen; zwei von ihnen kamen in Haft. Es entstanden Sachschäden an der U-Bahnstation Omonoia.

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Demo in Athen

In Thessaloniki wurden nach einer Demonstration vor dem lokalen Gerichtsgebäude 32 Personen festgenommen; die meisten wurden anschließend wieder auf freien Fuß gelassen. Drei Personen im Alter zwischen 18 und 22 wurden jedoch verhaftet.

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Demo in Thessaloniki

In der Nacht von Sonntag auf Montag der vorigen Woche hatte das 16-jährige Opfer an einer Tankstelle eine Benzinrechnung in Höhe von 20-Euro geprellt. Nach dem Vorfall wurde er von der Polizei mit Motorrädern verfolgt. Einer der Polizisten hat mindestens zwei Mal auf das Fluchtfahrzeug geschossen. Eine Kugel traf den Fahrer durch die Heckscheibe in den Kopf; eine weitere Kugel konnte in der Mauer eines naheliegenden Gebäudes sichergestellt werden.

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Demo in Thessaloniki

Der Polizist, der die Waffe abgefeuert hatte, erklärte in seiner Aussage, dass er lediglich auf die Reifen des Pkw schießen wollte. Zudem habe er sich bedroht gefühlt. Sein Rechtsanwalt fügt hinzu, dass der Polizist zum ersten Mal in seiner zehnjährigen Beamtenlaufbahn im Streifendienst eine Waffe abgefeuert habe. Seine Kollegen hätten dem 16-Jährigen vor Ort noch erste Hilfe geleistet. Der junge Roma verstarb auf der Intensivstation eines Krankenhauses, nachdem er dort zehn Tage behandelt worden war. Der 16-jährige war Vater eines Kindes. (Griechenland Zeitung / eh)

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