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Ministerrücktritt nach der Ermordung eines Passagiers auf Fährschiff Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den ehemaligen Minister Miltiadis Varvitsiotis. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt den ehemaligen Minister Miltiadis Varvitsiotis.

„Die Ermordung von Antonis Kargiotis von Crew-Mitgliedern der ‚Blue Horizon‘ hat uns alle schockiert.“ Mit diesen Worten trat am Montag (11.9.) der Minister für Handelsschifffahrt Miltiadis Varvitsiotis von seinem Amt zurück.

Sein Nachfolger wird der ehemalige Minister für Klimakrise und Bürgerschutz Christos Stylianidis. Varvitsiotis erklärte, dass die Crew-Mitglieder der Fähre gegen die Regeln der Schifffahrt verstoßen hätten, die seit uralter Zeit gelten würden. Grund dafür, dass er seinen Hut nehmen musste, war seine Bemerkung „Wir trauern um das unglückliche Opfer, wir betrauern aber auch jene, die ihre Arbeit machten“ – was in der Öffentlichkeit entsprechende Reaktionen auslöste.
Am Dienstagabend der vorigen Woche (5.9.) war der 36-jährige Antonis Kargiotis beim Versuch, in letzter Minute auf das Schiff „Blue Horizon“ zu gelangen, von einem Crew-Mitglied von der noch offenen Ladeklappe brutal ins Wasser gestoßen worden. Das Schiff legte daraufhin ab und nahm Kurs Richtung Heraklion auf Kreta – bis es von der Hafenbehörde zurückbeordert wurde. Das Opfer ertrank in den Wellen, die durch die Schiffspropeller bei der Abfahrt verursacht wurden. Niemand eilte ihm zu Hilfe, es wurde auch keine Schwimmweste ins Wasser geworfen.
Der Kapitän und drei Mitglieder der Crew wurden daraufhin festgenommen. Am Montag hat das Gericht beschlossen, dass die beiden Hauptverantwortlichen – der Kapitän und jenes Besatzungsmitglied, das den Mann ins Wasser stieß, in Untersuchungshaft bleiben. Letzterer hat die Schuld auf sich genommen, dementiert aber, den Mann absichtlich umgebracht zu haben. Der Kapitän erklärte in seiner Aussage, dass er den Vorschriften entsprechend gehandelt habe. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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