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Verdacht der Spionage durch zwei Türken überschattet Treffen zwischen Mitsotakis und Erdogan Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand auf Poros. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand auf Poros.

Zwei türkische Staatsbürger werden verdächtigt, mittels einer Drohne die Anlagen der griechischen Kriegsmarine in Neorio auf der Insel Poros ausgekundschaftet zu haben. Sie wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen. Die von ihnen gedrehten Videosequenzen haben eine Länge von rund 90 Minuten und entstanden in einer Höhe von etwa 50 Metern über den dortigen militärischen Einrichtungen.

Die Verantwortlichen der angrenzenden Kaserne hatten die Drohne etwa zehn Minuten lang über ihrem Ausbildungszentrum gesichtet. Daraufhin informierten sie die Polizei.
Die beiden Verdächtigen sind im Alter von 48 und 58 Jahren. Übernachtet hatten sie auf Poros in einem Strandhotel, das sich in der Nähe der Marinebasis befindet, anschließend reisten sie mit zwei schweren Motorrädern weiter nach Monemvassia auf der Peloponnes, wo sie schließlich festgenommen wurden.
In die Ermittlungen hat sich auch der griechische Geheimdienst eingeschaltet. Beobachter zeigen sich allerdings besorgt, dass damit die griechisch-türkischen Beziehungen belastet werden könnten, die im Moment ein gutes Niveau erreicht haben. Am heutigen Mittwochnachmittag (20.9.) steht ein langerwartetes Treffen zwischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Rande der UN-Vollversammlung in New York auf dem Programm.

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Die beiden festgenommenen türkischen Staatsbürger

Die angeschlagenen bilateralen Beziehungen hatten sich in den letzten Monaten deutlich verbessert. Ein möglicher Spionage-Fall käme da sehr ungelegen. Medienberichten zufolge sollen die beiden Türken auch Abzeichen der Grauen Wölfe getragen haben, eine Organisation türkischer Rechtsextremisten. Die beiden Verdächtigen beteuern, dass sie in Hellas lediglich als Touristen unterwegs gewesen seien. Sie seien am 14. September mit ihren Motorrädern aus Istanbul über Izmir nach Chios eingereist. Von hier aus ging ihre Tour weiter nach Athen, Poros und Monemvassia. Zum Schluss hätten sie nach Nordgriechenland weiterreisen wollen, um bei Alexandroupolis die griechisch-türkische Grenze zu überqueren, um schließlich mit ihren Maschinen nach Istanbul zurückzukehren. Bei einem der beiden Motorradfahrer handelt es sich offenbar um einen pensionierten Zahnarzt; der andere gab an, Händler für Kücheneinrichtungen zu sein. Die Angaben, die sie gegenüber der Polizei gemacht haben, scheinen ersten Erkenntnissen zufolge korrekt zu sein. In ihrem Besitz befanden sich mehrere hochwertige Videoaufnahmegeräte, Fotokameras und Handys. Diese wurden von den griechischen Behörden sichergestellt. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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