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Proteste gegen die Nutzung des Militärflughafens von Elefsina für den Krieg Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

In der griechischen Öffentlichkeit werden Vorwürfe laut, dass immer mehr Flugzeuge der US-Streitkräfte in Griechenland stationiert würden. Regierungssprecher Marinakis bestätigt dementsprechende Presseberichte zwar nicht unmittelbar, vermied aber auch ein direktes Dementi. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht der Militärflughafen von Elefsina, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas.

Auf dem Militärflughafen von Elefsina im Westen Attikas landeten dieser Tage mehrere Transportflugzeuge der US-Streitkräfte. Diese Information bestätigte am Montag (23.10.) Regierungssprecher Pavlos Marinakis während einer Pressekonferenz. Dabei dementierte er jedoch Presseberichte, wonach der Flughafen von Elefsina zum US-Militärstützpunkt umfunktioniert werden könnte, wie es etwa der Stützpunkt Souda in der Nähe von Chania auf Kreta ist.

Maßnahmen gegen eventuelle Angriffe
In seinen Ausführungen gegenüber Journalisten sagte Marinakis, dass er keine weitere offizielle Information zu diesem Thema habe; die Haltung und die Allianzen Griechenlands seien jedoch deutlich, so Marinakis.
Unterdessen berichtet etwa der griechische Fernsehsender STAR, dass US-Militärs aus Deutschland – etwa aus Rammstein – nach Griechenland gekommen seien, um die Lage zu inspizieren. Die Sicherheitsmaßnahmen seien bereits erhöht worden, da terroristische Aktionen – sowohl von griechischen als auch von ausländischen Terrororganisationen – befürchtet würden. Im Mittelpunkt der Schutzmaßnahmen steht etwa die Kaserne „Dalipi“ im nordgriechischen Thessaloniki, wo auch NATO-Kräfte stationiert sind.
Auch Kirchen in Griechenland werden seit dem Ausbruch des Krieges in Israel vermehrt überwacht. Am vorigen Donnerstag ist etwa ein syrischer Staatsbürger in der Kirche von Agios Panteleimonas im gleichnamigen Athener Stadtteil gestürmt und hat „Allahu akbar“ – „Gott ist am größten“ – gerufen. Anschließend ist er festgenommen worden. In einen ähnlichen Vorfall war der Mann bereits im Frühling in der gleichen Kirche involviert, weil er während des griechisch-orthodoxen Gottesdienstes aus dem Koran vorgelesen haben soll.

Stärkere Überwachung der Grenzen
Angesichts der Gesamtlage werden auch die Grenzen des Landes stärker überwacht als sonst. So soll verhindert werden, dass Dschihadisten nach Griechenland einreisen könnten.
Unterdessen wird in den griechischen Medien erklärt, dass die Transportflugzeuge des US-Militärs, die in Hellas stationiert sind, lediglich dazu benutzt werden dürften, Zivilisten aus Kriegsregionen sowie bei Bedarf aus den umliegenden Ländern zu evakuieren.
Am Mittwoch kommt es dennoch in Elefsina zu einer Demonstration. Protestiert wird gegen die Nutzung des lokalen Militärflughafens als „Basis des Krieges“. Dazu aufgerufen haben mehrere Frauen- und Arbeitervereine, etwa aus der Metallbranche, einer dort befindlichen Werft und der Pharmaindustrie. Auch Mitarbeiter des lokalen Thriassio-Krankenhauses, Bauarbeiter und Angestellte der Gemeinde hatten sich eingefunden. Nicht zuletzt wurde daran erinnert, dass Elefsina in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)


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