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Groß-Demo gegen private Universitäten in Griechenland Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Zu einer größeren Demonstration von Studenten, Schülern und Lehrenden kommt es am Donnerstag (8.2.) vor den Propyläen in Athen. Ähnliche Kundgebungen werden auch in anderen Landesteilen durchgeführt.

Die Demonstranten kämpfen damit gegen eine Gesetzesnovelle, die es privaten Universitäten erlauben soll, in Griechenland den Betrieb aufzunehmen; dies ist allerdings laut Verfassung untersagt. Kritiker befürchten vor allem, dass durch einen solchen Schritt die kostenlose Bildung im Hochschulbereich demontiert werden könnte, was einer Verletzung der Chancengleichheit gleichkäme.

„Kostenlose Bildung für alle“
Unterstützt wird der Protest von der Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY), die ab 11 Uhr und bis Dienstende zu einer Arbeitsniederlegung aufgerufen hat, damit sich ihre Mitglieder an den Demonstrationen landesweit beteiligen können. In einer Mitteilung hieß es, dass man die Proteste der Studenten unterstütze, weil „die Bildung Sache der gesamten Bevölkerung ist“. Weiterhin setzte sich die ADEDY gegen eine von der Regierung geplante Veränderung des Artikels 16 ein, in dem das Thema der Hochschulen geregelt ist. Die Mitteilung des Gewerkschaftsverbandes endet mit dem kämpferischen Aufruf „staatliche und kostenlose Bildung für alle“.
Der ADEDY hat sich auch die Lehrergewerkschaft OLME angeschlossen, die ebenfalls den „staatlichen Charakter der Universitäten“ unterstützt.

„Nur seriöse Universitäten“
Unterdessen hat am Mittwoch Bildungsminister Kyriakos Pierrakakis die neue Gesetzesnovelle vorgestellt. Darin ist allerdings auch eine Aufwertung der staatlichen Universitäten vorgesehen. Die Novelle beinhalte etwa 200 Artikel, so der Minister. Er sprach von einem „historischen Schritt“, der Probleme löse, die „seit Jahrzehnten“ angestaut worden seien. Die privaten Universitäten könnten demnach bereits im akademischen Jahr 2025/2026 den Betrieb aufnehmen. Pierrakakis fügte hinzu, dass es an den Hochschulen weniger Bürokratie geben werde, zudem werde man innovative Ideen stärker fördern. Außerdem erklärte der Minister, dass man vor allem auch die Universität von Thrakien in Nordgriechenland stärken wolle. Jede private Universität, die in Griechenland den Betrieb aufnehmen wolle, müsse mindestens zwei Millionen Euro investieren und mindestens drei Studiengänge im Angebot haben; einzige Ausnahme seien die 20 Top-Universitäten weltweit, bei denen es ausreichend sei, wenn sie auch nur einen Studiengang in Griechenland anbieten, so Pierrakakis. In einem Interview gegenüber dem Fernsehsender SKAI erklärte der Minister am Donnerstag, dass „nur seriöse Universitäten“ akzeptiert würden. – Verabschiedet werden soll diese Gesetzesnovelle noch im Februar. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

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