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Treffen mit Selenskyj: Mitsotakis in Kriegsregion Odessa Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (l.) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Odessa. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (l.) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Odessa.

„Griechenland verteidigt seit jeher den Frieden.“ Das erklärte Premierminister Kyriakos Mitsotakis während eines Treffens mit dem Präsidenten der Ukraine Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch (6.3.) in Odessa. Während des Besuches kam es zu einem Angriff mit einer russischen Rakete, die in relativer Nähe einschlugen, wo Mitsotakis mit seinem ukrainischen Gastgeber unterwegs war.

Die beiden Politiker hatten zu diesem Zeitpunkt die Hafenanlagen besichtigt, die gleichzeitig Ziel des russischen Angriffs waren. Mitglieder der griechischen Delegation berichteten, dass die Detonation in der Nähe erfolgt und sehr stark gewesen sei. Mitsotakis stellte fest, dass man es nicht mehr geschafft habe, einen Schutzraum aufzusuchen. Dieser Vorfall führe in Erinnerung, dass man sich im Krieg befinde. Es war in diesem Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, das erste Mal, dass auch ein hochrangiger Gast aus dem Ausland vom Beschuss des russischen Militärs betroffen war. Ukrainische Medien veranschlagen die Zahl der Todesopfer, die dieser Angriff gekostet hat, auf fünf.

Den Anschlag verurteilte u. a. die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen. In den sozialen Medien sprach sie von einem „Versuch zu terrorisieren“, der jedoch „niemanden einschüchtert“. Der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel sprach von einer „feigen Taktik“ Russlands. Die EU werde weiterhin die Ukraine und deren Bevölkerung unterstützen, so Michel.  

Odessa und die angrenzenden Region sind seit jeher auch von Griechen geprägt. So wurde von hier aus etwa der Freiheitskampf der Hellenen gegen das Osmanische Reich 1821 mitorganisiert. Mitsotakis erklärte während seines Aufenthaltes in Odessa, dass das Motto der griechischen Freiheitskämpfer „Eleftheria i Thanatos“ (zu Deutsch: Freiheit oder Tod) in Odessa seinen Ursprung habe.

In dieser Stadt traf sich Mitsotakis u. a. auch mit Mitgliedern der griechischen Gemeinde. Während des Besuches im Hafengelände stellte das griechische Regierungsoberhaupt fest, dass dieser Hafen für die ukrainischen Exporte von erhöhter Bedeutung sei. Mit Selenskyj hat sich Mitsotakis außerdem über Energiefragen ausgetauscht. Das Treffen hat etwa 45 Minuten gedauert. Organisiert worden war es bereits Ende Januar. Aus Sicherheitsgründen wurde es jedoch streng geheim gehalten. Begleitet wurde Mitsotakis von Staatsminister Stavros Papastavrou, seinen Beraterinnen Anna Maria Boura und Aristotelia Peloni sowie zwei weiteren seiner engeren Mitarbeiter.

(Griechenland Zeitung / eh)

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