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Neue Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei in der Ägäis Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Die Stimmung in den bilateralen Beziehungen zwischen Griechenland und der Türkei haben sich nach einem vorübergehenden Frühling wieder etwas eingetrübt. Am Wochenende entsandte Ankara eine Korvette in Gewässer vor Kreta, die zur Ausschließlichen Wirtschaftszone Griechenlands gehören.

Das Kriegsschiff soll offenbar zwei Forschungsschiffe beobachten, die im Auftrag Athens Untersuchungen für die Verlegung eines Unterwasserkabels zwischen Griechenland, Zypern und Israel durchführen. Daraufhin wurde auch eine griechische Fregatte in die Region beordert. Zu Zwischenfällen kam es bisher nicht, schon bald sollen die Forschungen auch in der Meeresregion südlich der griechischen Insel Kassos fortgesetzt werden.

Ein Versuch, die Wogen zu glätten
Etwas geglättet werden konnten die gutnachbarschaftlichen Beziehungen, als sich am Wochenende Außenminister Jorgos Gerapetritis mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan in Katar getroffen hat. Besprochen wurden dabei die bilateralen Beziehungen, die Situation in der Region als auch die Entwicklungen auf internationaler Ebene. In der kommenden Zeit soll ein Termin für ein Treffen des VI. Höchsten Kooperationsrates Griechenlands und der Türkei festgelegt werden. Ausgetragen werden soll dieser in Ankara. Erklärtes Ziel ist es, das Klima zwischen den beiden Nachbarländern an der Ägäis zu verbessern.
Eine weitere Schattenseite in den bilateralen Beziehungen bietet neuerdings auch das Vorhaben der Türkei, Luft-Raketen des Typs MBDA Meteor zu kaufen, die gemeinsam von Airbus und Saab Bofors Dynamics produziert werden. Nach Ansicht Athens würde dies das militärische Gleichgewicht in der Ägäis zum Schwanken bringen.
Da Frankreich am Bau dieses Waffensystems beteiligt ist, hatte Verteidigungsminister Nikos Dendias in der vorigen Woche die französische Botschafterin in Athen zu diesem Thema konsultiert. Besonders heikel dabei: Paris hat mit Athen einen militärischen Pakt unterzeichnet. Vertraglich ist darin der französische Beistand im Falle eines eventuellen militärischen Angriffs auf Griechenland vorgesehen. In einem Gesamtpaket, das rund um diesen Vertrag geschnürt wurde, hatte Athen Kampfjets des Typs Rafale und Fregatten des Typs Belharra mit einem Wert von 5,2 Milliarden Euro von Frankreich gekauft. (Griechenland Zeitung / eh)

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