Die Landwirte Griechenlands haben beschlossen, ihre Protestaktionen, die vor etwa zwei Wochen begonnen haben, zu verschärfen. In vielen Landesteilen haben sie bereits ihre Traktoren an den Rändern wichtiger Verkehrsadern geparkt. Sie drohen mit Blockaden der Straßen.
In mehreren kleineren Städten haben sie bereits demonstriert und etwa den Zugang zu öffentlichen Behörden gesperrt. Am Dienstag (11.2.) wollen die Landwirte von Messenien auf der Peloponnes eine Demonstration im Zentrum der Stadt Kalamata abhalten. Bereits am Montag hatten Landwirte Äpfel ins Zentrum der mittelgriechischen Stadt Larissa gekippt. An den Protesten beteiligen sich auch Viehzüchter, Fischer und Imker. Es wurden bereits Abschnitte von Nationalstraßen mit Traktoren gesperrt.
Hingewiesen wird mit diesen Protesten vor allem auf die gestiegenen Produktionskosten – bei gleichzeitig extrem niedrigen Abnahmepreisen. Auf dem Forderungskatalog stehen u. a. niedrigere Steuern für Strom und Erdölprodukte und ein Ausbau der Infrastruktur, um landwirtschaftliche Flächen vor extremen Unwettern besser zu schützen.
Die Demonstranten erklären in diesem Zusammenhang, dass die Provinz und komplette Dörfer bald entvölkert sein würden, sollte die Regierung an der betriebenen Agrarpolitik festhalten.
Der Minister für Agrarentwicklung und Lebensmittel Kostas Tsiaras will sich in den kommenden Tagen mit Vertretern der Landwirte, vermutlich in seinem Büro in Athen, treffen. Er stellte fest: „Wir respektieren die Landwirte und sind bereit, jeden ernsthaften und realistischen Vorschlag mit ihnen zu diskutieren.“ Er fügte hinzu, dass es „äußerst wichtig ist, einen Primärsektor aufzubauen, der langfristig widerstandsfähig ist, der zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt und die Voraussetzungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt schafft.“ (Griechenland Zeitung / eh)