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Zahlreiche Solidaritätskundgebungen in Griechenland für das Volk von Palästina Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden während der Demonstrationen in Thessaloniki und Athen. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden während der Demonstrationen in Thessaloniki und Athen.

Am Sonntag haben sich in vielen Teilen Griechenlands Menschen an Solidaritäts-Kundgebungen für Palästina beteiligt. Am Mittwoch dieser Woche (18.6.) findet in Athen ein Solidaritätskonzert statt, das von verschiedenen Musiker- und Sängervereinigungen unterstützt wird. In Larissa wurde vor dem Hintergrund einer Synagogen-Eröffnung eine Protestveranstaltung verboten – demonstriert wurde trotzdem.

Unter dem Motto „Freiheit für Palästina“ ist es am Sonntag (15.6.) in mindestens 34 Städten Griechenlands zu Solidaritätskundgebungen gekommen. Dazu zählt auch die Hauptstadt Athen, wo mehrere zentrale Verkehrsadern gesperrt wurden. Demonstriert wurde einerseits vor dem Parlamentsgebäude am Syntagma-Platz; separat fand ein Protestmarsch bis vor die israelische Botschaft im Vorort Psychiko statt. Kundgebungsteilnehmer vertraten u. a. die Auffassung, dass sich Griechenland bereits in den Krieg habe hineinziehen lassen. Zu kleineren Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und Einsatzkräften der Polizei kam es am zentralen hauptstädtischen Omonia-Platz.

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In Thessaloniki

„Stopp des Genozids“
Der Vorsitzende der einstigen Regierungspartei SYRIZA (2015-2019) Sokratis Famellos erklärte, dass die griechische Bevölkerung solidarisch zu Palästina stehe und „einen sofortigen Stopp des Genozids in Gaza“ fordere. Die Vorsitzende der Partei Plevsi Eleftherias Zoi Konstantopoulou sprach von einem „Verbrechen gegen die Menschheit“.
Der Ministerpräsident von Israel Benjamin Netanjahu wurde während der Demonstrationen mit einem „Serien-Mörder“ verglichen, der in der Region „die Tore der Hölle“ öffne.
Das Motto in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes, lautete hingegen: „Es gibt keinen Frieden ohne Gerechtigkeit“. Die Protestler forderten u. a., dass der Staat Palästina anerkannt werden müsse. Ein Protestmarsch führte in dieser nordgriechischen Metropole am US-Konsulat vorbei.
In Heraklion auf Kreta haben Demonstranten eine friedliche Lösung gefordert. Weitere Kundgebungen wurden in Patras, Nafplion und Kalamata auf der Peloponnes durchgeführt. Doch auch in Mittel- West- und Nordgriechenland gingen zahlreiche Menschen am Sonntag für das palästinensische Volk auf die Straßen. Dazu zählen etwa die Städte Volos, Larissa, Katerini, Kozani, Grevena, Ioannina, Igoumenitsa, Preveza, Kavala, Xanthi, Orestiada und Kommotini. Auch Inseln blieben nicht außen vor. Solidaritäts-Proteste gab es etwa auch auf Thassos, Lesbos, Chios, Syros, Naxos, Paros, Santorini, Nissyros, Tilos, Karpathos, Ägina, Lefkada, Kefalonia und Korfu.
Moralisch unterstützt wurden bei diesen Protesten auch Personen, die sich am sogenannten internationalen „March to Gaza“ beteiligen. Etwa 200 Personen aus Griechenland sollen sich derzeit im Rahmen dieses Protestes in Ägypten aufhalten. Sie versuchen dort gemeinsam mit Gleichgesinnten, nach Palästina zu gelangen; mindestens eine Person wurde Medienberichten zufolge in diesem Zusammenhang nach Griechenland zurückgewiesen.

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Vor der israelischen Botschaft

Solidaritäts-Konzert
Am kommenden Mittwoch (19.6.) kommt es im Technopolis der Stadt Athen zu einem Solidaritäts-Konzert, zu dem der Verband griechischer Sänger als auch der panhellenische Musikerverband aufgerufen haben. An dem kostenlosen Konzert beteiligen sich u. a. Charis Alexiou, Gerasimos Andreatos, Rita Antonopoulou, Matoula Zamani, Eleonora Zouganeli, Iro, Kostis Maravegias, Panos Mouzourakis, Anastasia Moutsatsou, Natassa Bofiliou, Filippos Pliatsikas, Jannis Charoulis und Martha Fritzila. Am Dienstag zuvor findet im Technopolis eine weitere Veranstaltung unter dem Titel „Augen auf Gaza“ statt. Erinnert werden soll an „620 Tage Bombardierungen, 55.000 Tote, 17.500 tote Kinder“.
Unterdessen wurden für Sonntag sämtliche Demonstrationen in der mittelgriechischen Stadt Larissa verboten; an diesem Tag wurde dort eine alte Synagoge nach einer sechsjährigen Restaurierung neu eingeweiht. – In vielen Teilen Griechenlands sind heute wieder kleinere jüdische Gemeinden ansässig. Während des Zweiten Weltkrieges wurden zehntausende griechische Juden in deutsche Vernichtungslager deportiert und dort umgebracht. Trotz des Demonstrationsverbotes kam es am Sonntag auch in Larissa zu einer Solidaritätskundgebung für die palästinensische Bevölkerung. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

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