Am Mittwoch hatte sich Premier Mitsotakis am NATO-Gipfeltreffen beteiligt. In Den Haag kam es zu einem kurzen Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Erdogan. Bereits vor einigen Tagen hatten sich Generäle der beiden Länder getroffen, um über vertrauensbildende Maßnahmen zu sprechen.
Am Rande des NATO-Gipfeltreffens in Den Haag ist es am Mittwoch (25.6.) zu einem kurzen Treffen zwischen Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gekommen. Besprochen wurden Medienberichten zufolge vor allem die Entwicklungen im Nahen Osten. Ein Termin für den Höchsten Kooperationsrat zwischen Griechenland und der Türkei, der eigentlich im April durchgeführt werden sollte, konnte aber offenbar noch nicht festgelegt werden.
Während der NATO-Veranstaltung in Den Haag begrüßte Mitsotakis die Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel; seiner Meinung nach könnten jedoch „dauerhafte Lösungen nur durch aktive Diplomatie gefunden werden“. Weiterhin sprach er sich für einen Waffenstillstand im Gazastreifen aus, wo auch humanitäre Hilfe ermöglicht werden sollte.
Positiv äußerte sich Mitsotakis über Erhöhung der Verteidigungsausgaben der EU-Länder. Dabei betonte er, dass Griechenland auch in den Jahren der 2010 ausgebrochenen Finanz- und Wirtschaftskrise mehr als drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Verteidigung ausgegeben habe. In den kommenden fünf Jahren plane Griechenland weitere 25 Milliarden Euro in diesem Bereich zu investieren.
Was das griechisch-türkische Verhältnis betrifft, so waren sich Griechenland und die Türkei im Rahmen vertrauensbildender Maßnahmen wieder ein kleines Stück näher gekommen. In der vorigen Woche hatten sich zwei hochrangige Generäle der Landstreitkräfte aus Griechenland und der Türkei im türkischen Keşan, unweit der griechisch-türkischen Grenze, getroffen. Zuvor hatte eine türkische Delegation im April 2024 Griechenland besucht.
Allerdings blieben auch Sticheleien seitens der Türkei in den letzten Tagen nicht aus. Am Wochenende hatte das türkische Außenministerium von einer „türkischen Minderheit in Thrakien“ gesprochen. Das Außenministerium in Athen stellte klar, dass es sich um eine religiöse Minderheit handelt, wie es im Vertrag von Lausanne aus dem Jahre 1923 vorgesehen ist.
(Griechenland Zeitung / eh)