In diesem Jahr sind in Griechenland bei 6.000 Wald- und Buschbränden etwa 45.000 Hektar Landschaft zerstört worden. Der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Kefalojannis sprach von einem „schwierigen Jahr“ und kündigte die Einstellung von 1.000 weiteren Feuerwehrleuten an.
„Es handelt sich um den schwierigsten Sommer der vergangenen 20 Jahre“. Das stellte am Dienstag (26.8.) der Minister für Klimakrise und Zivilschutz Jannis Kefalojannis in einem Interview gegenüber dem Fernsehsender Open bezüglich der Waldbrände fest, die auch in diesem Jahr in großen Teilen Griechenlands wüteten. Verbrannt sind laut verschiedenen Medienberichten zufolge bisher in Griechenland 45.000 Hektar Wald- und Buschlandschaft als auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die meisten verbrannten Flächen wurden in Filippiada, Zakynthos, Chios, Achaia, Keratea und bei Chelidoni in Ilia auf der Peloponnes registriert.
Brände und Stürme der Stärke 10
Minister Kefalojannis sprach von „extremen Bedingungen“. So etwa waren die Einsatzkräfte im ostattischen Ort Keratea mit heftigen Winden konfrontiert, die bis zu Stärke 10 auf der Beaufort-Skala erreicht hatten, was starker Sturm bedeutet. Was den Waldbrand vor den Toren der Stadt Patras auf der Peloponnes angeht, so sprach er von „titanischer Anstrengung“ der Feuerwehr. Außerdem seien zeitgleich mehrere Feuerfronten ausgebrochen, was zum Teil auf Brandstiftung zurückzuführen sei. Bisher seien mehr als 320 Personen wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung verhaftet worden. Kefalojannis fügte hinzu, dass bis zu 75 Prozent der Wald- und Buschbrände durch menschliches Verschulden entstanden seien. Als eine große Reform bezeichnete er die bessere Information der Bürger, die vorbeugende Maßnahmen des Brandschutzes betreffen. Die Gemeinden des Landes seien mit 40 Millionen Euro für den Brandschutz unterstützt worden.
Einige der Waldbrände seien auf Schäden an Stromleitungen zurückzuführen. Ein unterirdischer Verlauf der Leitungen würde in Griechenland jedoch 35 Milliarden Euro kosten, sagte Kefalojannis gegenüber Open.
Große Anzahl von Feuerwehrleuten
Weiterhin zählte er auf, dass derzeit 18.000 Feuerwehrleute in Griechenland im Einsatz seien. Das seien 30 Prozent mehr als 2019 – damals hatte die Nea Dimokratia die Regierungsgeschäfte übernommen. Zudem sei die Einstellung von weiteren 1.000 Feuerwehrleuten für das Jahr 2026 vorgesehen.
Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat aus dem Jahr 2024 zufolge sind in der gesamten EU 390.600 Berufsfeuerwehrleute beschäftigt. Das entspricht 0,19 % der gesamten EU-Beschäftigten. Im Vergleich zu 2023 seien es insgesamt 28.200 Feuerwehrleute mehr.
Im Vergleich zur Anzahl aller Beschäftigten ist die Feuerwehr in Kroatien mit 0,45 % der Spitzenreiter in der EU, gefolgt von Griechenland (0,41 %) und Tschechien (0,34 %).
Da sich die Lage an der heimischen Feuerfront beruhigt hat, konnte Griechenland in dieser fachkräftige Unterstützung für Löscharbeiten in Spanien und Portugal entsenden. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)