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Beunruhigung in Athen über den russischen Angriff auf polnisches Territorium Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (l.) während einer Begegnung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am 12. Juli 2023 während eines Gipfeltreffens der NATO-Staaten. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis (l.) während einer Begegnung mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am 12. Juli 2023 während eines Gipfeltreffens der NATO-Staaten.

Athen ist angesichts der jüngsten kriegerischen Vorfälle auf internationaler Ebene stark beunruhigt. Das betrifft sowohl den jüngst erfolgten Angriff Israels auf das Territorium Katars als auch den Angriff mit russischen Drohnen auf polnisches Territorium.

Der Parlamentarier und Sekretär der griechischen Regierungspartei Nea Dimokratia Tassos Chatzivassiliou, der dort für Internationale Beziehungen und die EU zuständig ist, erklärte mit Blick auf den Angriff auf Polen in einem Interview, dass Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis und die gesamte Regierung „gegen die territoriale Verstümmelung souveräner Länder“ sei. Vorrang für Griechenland habe „die territoriale Integrität jedes Landes in Europa“.

Griechenland ist genau wie Polen Mitglied der NATO. Warschau hat bereits entsprechend dem Artikel 4 des NATO-Vertrages Konsultationen mit den Verbündeten beantragt. In der Folge könnte eine Aktivierung von Artikel 5 ausgelöst werden – wodurch die Beistandsverpflichtung in Kraft treten könnte. Die Folgen wären möglicherweise unabsehbar.

In Griechenland hat man bei all diesen Entwicklungen immer auch die Türkei im Blick. Nach einer relativ friedlichen längeren Periode zeichnen sich mit der Türkei bereits neue Spannungen ab. Hintergrund dafür ist die geplante Verlegung eines Untersee-Kabels für den Transport von Elektroenergie zwischen Griechenland und der Republik Zypern. In einer zweiten Phase soll diese Leitung sogar bis nach Israel reichen, was Ankara verhindern will. Immer wieder hatte die Türkei – die u. a. seit 1974 den Nordteil der Republik Zypern mit militärischen Truppen besetzt hält – Griechenland sogar mit Krieg gedroht.
Der griechische Experte für internationale Beziehungen Alexandros Despotopoulos sagte kürzlich in einem Interview gegenüber einem privaten Fernsehsender angesichts des Verhältnisses zur Türkei: „Der Zug des Dialogs ist nicht entgleist, doch er ist deaktiviert worden.“ Man befinde sich in einer Phase, in der eine grundlegende Verständigung nicht stattfinde. Die Verantwortung dafür trage Ankara.

Als positiv bewerten Beobachter unterdessen die Tatsache, dass es Ende September am Rande der UN-Generalversammlung voraussichtlich zu einem Treffen von Premierminister Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan kommen soll. (Griechenland Zeitung / Jan Hübel)

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