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Landesweiter Streik am Dienstag: Protest gegen einen 13-stündigen Arbeitstag Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während eines früheren Generalstreiks der ADEDY und der GSEE. Auf dem Transparent steht u. a. „Die Arbeiterklasse wird nicht 150 Jahre zurückgeführt“. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand während eines früheren Generalstreiks der ADEDY und der GSEE. Auf dem Transparent steht u. a. „Die Arbeiterklasse wird nicht 150 Jahre zurückgeführt“.

„Der Streik am 14. Oktober ist ein wichtiger Meilenstein im Kampf für Würde, Freizeit und ein Leben mit Rechten.“ Mit diesen Worten kündigt die Dachgewerkschaft Öffentlicher Dienst ADEDY einen 24-stündigen Generalstreik für Dienstag dieser Woche (14.10.) an.

Dem angeschlossen haben sich unter anderem auch der Gewerkschaftsdachverband der Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft (GSEE) als auch die kommunistische Gewerkschaft PAME. Die Hauptdemo der ADEDY und GSEE wird um 11 Uhr am Syntagma-Platz vor dem Parlament durchgeführt. Die PAME demonstriert separat vor den Propyläen an der Athener Panepistimiou-Avenue. Protestaktionen sollen auch in anderen größeren Städten des Landes stattfinden. Davon betroffen sind etwa Patras, Larissa, Lamia, Ioannina, Korfu-Stadt, Arta, Zakynthos, Trikala, Korinth und Chania auf Kreta.

Am Streik beteiligen sich auch die Mitarbeiter bei den Nahverkehrsbetrieben. Um den Zugang der Demonstranten ins Athener Zentrum zu vereinfachen, werden die U- und Straßenbahnen zwischen 9 und 17 Uhr verkehren. Die Busse werden zwischen 9 und 21 Uhr im Einsatz sein. Angekündigt wurde auch ein 24-stündiger Streik der Eisenbahner. Bisher ist noch unklar, ob die Züge und die Vorortbahnen mit Notfallpersonal verkehren werden oder komplett ausfallen. Auf jeden Fall wird es zu Verzögerungen bzw. Stornierungen im Schiffsverkehr kommen, da sich auch die Seemänner an dem Streik beteiligen werden. Davon betroffen sein sollen dem Vernehmen nach auch Kreuzfahrtschiffe. Nicht angekündigt wurde eine Beteiligung der Fluglotsen am Streik; eine solche ist jedoch mehreren Medienberichten zufolge nicht ausgeschlossen. – Beim letzten landesweiten Streik, der am 1. Oktober stattfand, wurde der geplante Ausstand der Fluglotsen in letzter Minute per Gerichtsurteil für illegal bzw. missbräuchlich eingestuft.

Was die Ziele der Gewerkschafter betrifft, so protestieren sie vor allem gegen eine Gesetzesnovelle, durch die die Arbeitszeiten in der Privatwirtschaft flexibler gestaltet werden sollen: Legalisiert werden soll damit unter gewissen Voraussetzungen ein 13-stündiger Arbeitstag. Die Staatsdiener fordern hingegen die Wiedereinführung des 13. und 14. Monatsgehalts, wie es bereits im privatwirtschaftlichen Sektor der Fall ist. Sowohl die GSEE als auch die ADEDY verlangen die Unterzeichnung von Rahmentarifverträgen. Es handelt sich in all diesen Fällen um Errungenschaften, die im Zuge der Finanzkrise in den 2010er Jahren durch Vorgaben der internationalen Geldgeber abgeschafft wurden. (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

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