Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der staatlichen Wasserversorgungsgesellschaft EYDAP brachte Griechenlands Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis seine Vorstellungen über die Zukunft der Wasserversorgung zum Ausdruck. Er versicherte, dass EYDAP in öffentlicher Hand verbleiben werde.
Die Regierung habe sich dem Schutz Trinkwassers verschrieben, und wolle sicherstellen, dass Griechenland das „beste und günstigste Wasser“ haben werde. Die Regierung betrachte das Wasser als „oberstes öffentliches Gut“, das man schützen müsse.
Die EYDAP befindet sich zu 51 Prozent im Besitz der öffentlichen Hand. Anteile, die während der Regierungszeit des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA) an einen Superfonds übertragen worden seien, seien durch Beschluss seiner Regierung wieder in staatliche Hand zurückgekehrt, so Mitsotakis. EYDAP versorgt ganz Attika und damit mehr als 40 Prozent der Bevölkerung Griechenlands mit dem kostbaren Nass.
Mitsotakis betonte, dass es das Ziel der Regierung sei, die Wasserversorgung Attikas für die nächsten 30 Jahre sicherzustellen. Zu diesem Zweck sei ein 2,5 Milliarden Euro schweres Investitionsprogramm zur Bekämpfung der Wasserknappheit aufgelegt worden. Eine Wasserversorgungskriese, wie sie das Land in den 1990er Jahren erlebte, dürfe sich „niemals wiederholen“. Der Ministerpräsident mahnte allerdings an: Attika stehe vor einem sehr großen Problem bei seiner Wasserversorgung, wenn es nicht drastische Maßnahmen ergreife: „Hoffen ist keine Strategie, und wir müssen auf das Schlimmste vorbereitet sein.“ Zur Verbesserung der Versorgungssituation sollen mehr als 200 Millionen Kubikmeter Wasser aus den Flüssen Krikeliotis und Karpenisiotis mittels natürlichem Abfluss – das heißt ohne Pumpstationen – in den künstlich angelegten Kremasta-Stausee eingeleitet werden. Das Projekt soll bis 2029 fertiggestellt werden.
Der Minister für Umwelt und Energie, Stavros Papastavrou betonte in einer Rede, dass Griechenland weltweit an 19. Stelle im Hinblick auf das Risiko von Wasserknappheit stehe. Sinkende Niederschläge, steigende Verdunstung und ein erhöhter Wasserverbrauch sorgen seit 2022 für einen Rückgang der Wasserstände in den Stauseen. Durch die Umleitung von Flüssen und Investitionen in Entsalzungsanlagen soll hier Abhilfe geleistet werden. Zudem werde es technische Unterstützung der EU für die Reorganisation der Wasserversorgung geben.
EYDAP-Geschäftsführer Charis Sachinis vertrat die Ansicht, dass die Wasserqualität in Attika die beste Europas sei.
(Griechenlandzeitung/ Tristan Lenk)