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Mehr Chancen für Venizelos, das PASOK-Ruder zu übernehmen Tagesthema

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Mehr Chancen für Venizelos, das PASOK-Ruder zu übernehmen
Unerwartet trat Andreas Loverdos am Dienstag von der Eventualität einer Kandidatur als Vorsitzender der PASOK zurück. Als aussichtsreicher Kandidat gilt nun Evangelos Venizelos, den Loverdos unterstützen will. Er begründete das damit, dass die Partei keine weitere Spaltung vertrage. Am Dienstagabend kündigten der Finanzminister und stellvertretende Regierungschef Evangelos Venizelos (Bild: r.) gemeinsam mit dem Minister für Gesundheit und Soziale Solidarität Andreas Loverdos (l.
olidarität Andreas Loverdos (l.) eine „innerparteiliche Zusammenarbeit“ an. Praktisch bedeutet das, dass Loverdos bei den kommenden Wahlen der PASOK nicht für das Amt des Parteivorsitzenden kandidieren wird. Vielmehr ebnet er mit dieser Entscheidung für Venizelos den Weg.

Loverdos will „Kräfte einigen“
„Wir werden gemeinsame Wege beschreiten. Wir werden unsere Kräfte vereinigen“, sagte der Gesundheitsminister bei der Ankündigung dieser Entscheidung. Er argumentierte damit, dass eine neue Spaltung „die PASOK noch weiter zurück schlagen“ werde. Außerdem sprach er von einer„neuen Philosophie“, derer die Sozialisten bedürften. Bereits in den kommenden Tagen will er dazu konkrete Vorschläge unterbreiten. Bereits während den letzten innerparteilichen Wahlen im Jahr 2007 hatte Loverdos Schützenhilfe für Venizelos geleistet. Dabei hatte dieses Mal auch er relativ gute Karten für den Parteivorsitz. Ende Dezember kam das Meinungsforschungsinstitut Kappa Research zum Ergebnis, dass 29,8 % der Befragten für Venizelos stimmen würden – und immerhin 27,4 % für Loverdos.

Erleichterung in der PASOK
Als wahrscheinlichster Termin für den innerparteilichen Urnengang gilt noch immer der 18. März. Die Legislaturperiode des jetzigen Parteichefs Jorgos Papandreou ist bereits abgelaufen. Nachdem er seinen Posten des Ministerpräsidenten im November an den Technokraten Loukas Papadimos abtrat, sind nun viele Mitglieder der Sozialisten der Ansicht, dass er auch den Vorsitz in der PASOK abgeben müsse. Von diesen jüngsten Entwicklungen in den eigenen Reihen soll Papandreou allerdings nichts gewusst haben, er hielt sich zunächst in Brüssel und anschließend in Israel und Palästina auf.
Sein Kontrahent Venizelos zeigte sich allerdings zuversichtlich, dass der bisherige Parteichef sicherlich zufrieden sein werde über die jüngsten Entwicklungen in der PASOK. Ähnliche Einschätzungen brachten auch andere PASOK-Funktionäre zum Ausdruck. So stellte der Abgeordnete Nikos Salagiannis in einem Radiointerview fest, dass man bei den Sozialisten nun darauf hoffen könne, „zu überleben“, um sich „später wieder aufzubauen“. Die Entscheidung für den inneren Zusammenhalt der Partei garantiere letztlich auch die Stabilität der Regierung Papadimos.

Weitere Kandidaten in den Starlöchern
Doch es wurden auch Vorbehalte geäußert. Diese kamen etwa von Bildungsministerin Anna Diamantopoulou und vom stellvertretenden Verteidigungsminister Jannis Rangoussis. Außerdem wurde bekannt, dass eventuell auch die ehemalige Wirtschafts- und Arbeitsministerin Louka Katseli für den Parteivorsitz kandidieren möchte – falls Papandreou nicht mehr antreten sollte. Einen solchen Schritt schlossen auch der ehemalige Innenminister Charis Kastanidis und der jetzige Bürgerschutzminister Christos Papoutsis nicht aus. Am morgigen Donnerstag wird die Parlamentsfraktion der PASOK eine Sitzung durchführen. Es könnte spannend werden. (Text: Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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