Nachdem die weltbekannte Kykladeninsel Santorini Anfang des Jahres von tausenden Erdbeben heimgesucht worden war, sollen nun auch Touristen wieder willkommen geheißen werden. Die Insel gilt mittlerweile als sicheres Reiseziel.
Die im März getroffenen Maßnahmen zur Sicherheit von Einwohnern und Touristen am Kraterrand von Santorini bleiben lokalen Medienberichten zufolge vorerst bestehen. Das hat in dieser Woche ein Expertenteam gemeinsam mit Mitgliedern des Ministeriums für Klimakrise und Zivilschutz beschlossen. Weitere Maßnahmen bzw. die Aufhebung einiger der Bestehenden sollen in der kommenden Zeit angekündigt werden. Als größte Gefahr werden von den Experten mögliche Erdrutsche beschrieben.
Santorini by night
„Ein sicherer Ort“
Die Kykladeninsel wurde Anfang des Jahres von tausenden Erdbeben heimgesucht. Die meisten der Beben waren kaum spürbar, doch es waren auch mittelstarke Beben darunter, die Stärken von über 5 auf der Richterskala erreichten.
Der Fernsehsender Action 24 hat Ende April einen Bericht veröffentlicht, wonach Santorini ein sicherer Ort sei, um seine Besucher willkommen zu heißen. Die seismischen Aktivitäten hätten immer weiter abgenommen. Zudem wurde hervorgehoben, dass es trotz dieser Serie von Erderschütterungen zu keinen erheblichen Sachschäden auf der Insel gekommen sei.
Reise-Rückgang
Eine weitere Reportage des Journals ET Magazine spricht davon, dass Santorini „zur Normalität zurückgekehrt“ sei. Bürgermeister Nikos Zorzos fügte hinzu, dass Restaurants, Bars, Hotels, Strände und Geschäfte den Betrieb komplett aufgenommen haben und dass die Erdbeben „kein Problem verursacht“ hätten und dass die Einwohner durch die Erbebenreihe nicht verängstigt seien.
Trotz dieser optimistischen Einschätzungen hat aber mehreren offiziellen Daten zufolge der Tourismus auf der Insel gelitten. So etwa spricht der Präsident der Hoteliervereinigung von Santorini Antonis Pagonis von einem Minus von 34 %.
Auch das wirtschaftliche Nachrichtenportal capital.gr hat sich Mitte April mit dem Fall Santorini beschäftigt. Der darin vertretenen Einschätzung zufolge sei die Reisebranche dabei, ihren „Rhythmus zurückzugewinnen“. Die Vorbuchen seien jedoch im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 70 % zurückgegangen. Die Flugreservierungen hinken den gesamten Zeitraum der Saison über um etwa 12 % hinter dem Vorjahreswert.
Unterdessen wurde gemeldet, dass das Passagieraufkommen im März in 14 griechischen Flughäfen ein Plus von 1,3 % verzeichnen konnte. – Was die rückläufigen Werte betrifft, so meldet der Airport von Santorini das größte Minus, gefolgt von Mykonos und Rhodos. Ein deutliches Plus konnten hingegen die Flughäfen von Kavala, Kefalonia, Thessaloniki, Zakynthos und Mytilini verkünden. Die meisten Besucher im März kamen aus Deutschland, Zypern und Italien.
Tourismus auf Santorini
Beliebte Hochzeitsdestination
Dass die Reisebranche in Griechenland insgesamt betrachtet sehr gut läuft, davon zeugen auch die Auszeichnungen des US-Magazins Global Traveler im Rahmen der jährlich durchgeführten Lifestyle Awards. Zum vierten Jahr in Folge konnte sich Griechenland den Preis der „besten historischen Sehenswürdigkeiten weltweit“ holen. Und Santorini wiederum schaffte es zum zwölften Mal in Folge auf Platz eins der besten Inseln Europas. Einem Bericht der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr (EOT) zufolge haben 550.000 Leser von Global Traveler zwischen dem 20. September 2024 und dem 30. Januar 2025 an dieser Erhebung teilgenommen. Die Preisverleihung wird am 22. Mai in Miami durchgeführt.
Die lokale Nachrichtenseite Naxospress fügte hinzu, dass Santorini vor allem für US-Amerikaner als beliebtes Reiseziel für Hochzeiten gilt. Zitiert wird dabei das britische Unternehmen Pour Moi, das Santorini in dieser Kategorie an der Weltspitze sieht.
Bereits Ende April hatte das Nachrichtenportal cyclades24.gr daran erinnert, dass die erste Hochzeit eines homosexuellen Paares in Griechenland auf Santorini durchgeführt wurde, nachdem das vom griechischen Gesetzgeber möglich gemacht wurde. Dabei handelt es sich um zwei Frauen aus einer Kleinstadt in Texas in den USA. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)
