Im August machen die meisten Griechen Urlaub. An den Mautstationen der Autobahnen herrscht Hochbetrieb. Viele Fähren sind völlig ausgelastet, für einige Inseln ist es schwer, noch ein Ticket zu bekommen. Das Ministerium für Handelsschifffahrt und Inselpolitik will generell mehr Schiffsrouten und eine grünere Flotte schaffen.
Griechenland bereitet sich auf den Ferienmonat August vor; Großstädte wie Athen und Thessaloniki leeren sich langsam; Strände im ganzen Land – und besonders die Inseln – können sich über Besucher nicht beklagen.
Seit dem Wochenende legen die Fähren mit fast 100prozentiger Auslastung von den attischen Häfen vor allem in Richtung Kykladen und Kreta ab. Dem staatlichen Fernsehsender ERT zufolge haben sich am Sonntag (3.8.) 47.000 Passagiere von den attischen Häfen Piräus, Rafina und Lavrion für den Inselurlaub eingeschifft.

Allein am Montag sind 24 Fähren in Richtung der Ägäis-Inseln und nach Kreta abgefahren, 47 weitere haben in Richtung der saronischen Inseln abgelegt. Von Lavrion aus sind zehn Passagierschiffe und von Rafina aus zwölf Passagierschiffe in See gestochen. – 67.000 Pkw haben am gleichen Tag Athen über die Mautstellen von Elefsina (Richtung Peloponnes) und Afidnes (Richtung Nordgriechenland) verlassen.
Grüne Schifffahrt als Ziel
Vor diesem Hintergrund will das Ministerium für Handelsschifffahrt und Inselpolitik den Tourismus und die griechischen Inseln mit zusätzlichen Fährverbindungen vor allem in den Sommermonaten unterstützen. Das kündigte am Montag (4.8.) Minister Vassilis Kikilias im Rahmen eines Radiointerviews an.
Gegenüber dem Radiosender Real FM setzte er sich außerdem für eine Erneuerung der griechischen Flotte ein, wobei es in erster Linie um Schiffe mit grüner Technologie geht. Von der Europäischen Investitionsbank würden für dieses Projekt 300 Millionen Euro bereitgestellt. Dadurch müsse Griechenland künftig geringere Umweltgebühren an die EU zahlen, und dies wiederrum könne zu niedrigeren Fährpreisen führen, so der Minister.

Beliebte Ausruhtage
„Manche bezeichnen den August als den Sonntag des Sommers.“ Mit diesen Worten beschrieb Premierminister Kyriakos Mitsotakis den Urlaubsmonat August, „in dem die meisten von uns einige Ausruhtage und Rückkehr an beliebte Orte, zu Gewohnheiten und Menschen suchen“. Für kurze Zeit, so fasste der aus Kreta stammende Premier zusammen, „lassen wir das Alltagsleben der Stadt und der Arbeit hinter uns“. Jeder, so fügte er hinzu, benötige eine kleine Pause, um sich etwa auch neue Ziele für den bevorstehenden Winter zu setzen. Man müsse jedoch auch an diejenigen Menschen denken, die in diesem Monat arbeiten müssen, „damit sich die anderen ausruhen können“.
Was die Tourismusbranche angeht, so seien die offiziell angegebenen Überstunden durch ein neues Programm der Regierung laut Statistik um 1.000 Prozent (!) in die Höhe geschnellt. Im Gastronomiegewerbe hätten die deklarierten Überstunden um 130 Prozent zugenommen. In diesem Rahmen fasste der Regierungschef zusammen, dass die nicht angemeldete oder falsch gemeldete Erwerbstätigkeit „historisch gesehen eines der größten Probleme auf dem griechischen Arbeitsmarkt“ gewesen sei. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)