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Athener Innenstadthotels vor dem Aus

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Eines der bekanntesten und luxuriösesten Hotels im Athener Stadtzentrum, das „King George“ am Syntagma-Platz, wird Presseberichten zufolge am 31. Oktober schließen. Bis zu neun weitere Hotels sollen nach Angaben des Präsidenten der Athener Hotelkammer, Ioannis Retsos, ebenfalls vor dem Aus stehen. Bereits im letzten Jahr schlossen neun Hotels in der Athener Innenstadt, darunter allein am Omonia-Platz drei. 600 Menschen wurden arbeitslos.

Als Grund nennen die Hoteliers die problematische Situation im historischen Zentrum der Stadt. Während die Gegend um den Omonia-Platz zunehmend in der Drogenkriminalität versinkt und sich zahllose illegale Einwanderer dort niedergelassen haben, sind es am Syntagma-Platz vor allem die gewalttätigen Proteste und der massive Einsatz von Reizgas durch die Polizei, welche die Hotelgäste verschrecken. Beunruhigend ist auch weiterhin der Anstieg der Straßenkriminalität: Allein am Mittwochabend wurden in der zentralen Sofokleous-Straße laut einem Bericht der Zeitung „Kathimerini“ eine Dänin und ein französischer Tourist ausgeraubt und letzterer zusammengeschlagen. Hinzu kommen subjektive Unsicherheitsgefühle, die nicht zuletzt durch die mangelnde Beleuchtung in vielen Geschäftsstraßen verursacht würden: Immer mehr Ladenbesitzer würden aus Angst vor Randale massive Rouleaus vor ihren Schaufenstern installieren, so dass die Straßen abends fast nur noch von den Laternen Licht erhielten.
Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Athen hat wegen des mangelhaften Polizeieinsatzes im Athener Zentrum eine Untersuchung angeordnet. Bereits 2007 sei vom Staatsanwalt beim Areopag eine 24-stündige Polizeipräsenz angeordnet und auch mehrfach eingefordert worden. Auf einer Informationsveranstaltung zum Thema am Donnerstag behauptete die Bürgerbewegung für das Zentrum Athens gar, dass viele Überfälle, ja selbst Tötungen von den Behörden verschwiegen würden. Das Bürgerschutzministerium habe zwar 300 Grenzschützer für das Zentrum abgestellt, 250 von ihnen seien mittlerweile aber zu anderen Diensten herangezogen wurden. (GZak)
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