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Das Elliniko-Bauprojekt auf dem alten Flughafen Athens geht an den Start

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Links im Bild: Das Gelände des ehemaligen Athener Flughafens (Foto: © Eurokinissi) Links im Bild: Das Gelände des ehemaligen Athener Flughafens (Foto: © Eurokinissi)

Jahrzehntelang diente der Hellinikon-Flughafen („Elliniko“) in Athen als Dreh- und Angelpunkt des griechischen Luftverkehrs. Nach der Eröffnung des neuen Flughafens Eleftherios Venizelos im Jahr 2001 wurde am „Elliniko“ der Betrieb eingestellt. Seither ist dieser dem Verfall ausgesetzt. Dem soll nun ein Ende gesetzt werden. Bereits seit Jahren befinden sich Investoren und der Staat in Gesprächen, was aus dem leerstehenden, gigantischen Komplex gemacht werden könnte. Es wurde ein acht Milliarden schweres Bauprojekt ausgearbeitet, das den ehemaligen Flughafen zu einem luxuriösen Resortkomplex direkt an der Küste werden lassen soll. Erneute Gespräche fanden in diesem Jahr statt und sollen den Start des einmaligen Projekts vorantreiben. Nachdem am 7. Juli eine neue Regierung gewählt wurde, wird es nun ernst.

 

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Hier werden schon bald die Bagger und Baukräne mit der Arbeit beginnen. (Foto: © Eurokinissi)

Hürden für das Projekt
Seit 2011, zehn Jahre nach der Schließung des Flughafens, war der Staat auf der Suche nach passenden Investoren für das Gebiet mit einer Fläche von über 620 Hektar. Der Immobilienkonzern Lamda Development wurde 2014 ausgewählt und erhielt 2018 schließlich die Zustimmung des obersten Gerichts. Nachdem bereits einige Verspätungen und Hürden in Kauf genommen werden mussten, hat das Projekt inzwischen neue Formen angenommen. Laut eigenen Angaben hofft Lamda darauf, Ende dieses Jahres mit den Bauarbeiten in Ellinko zu beginnen. Mit einer Investmentsumme von über acht Milliarden Euro handelt es sich um das größte Investment in Südeuropa, das die Küstenregion Athens maßgeblich verändern und Griechenland auf einen Wachstumspfad bringen soll. Während Investoren lange Zeit einen Bogen um Griechenland machten, soll es nun aufwärts gehen.

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Auf dem Flughafen waren in den letzten Jahren zwischenzeitlich auch Flüchtlinge einquartiert.(Foto: © Eurokinissi).

Was soll entstehen?
Das ehrgeizige Projekt für den Elliniko-Flughafen sieht ein luxuriöses Mega-Resort vor. Die Investoren planen den Bau von rund 8.000 Wohnungen, die zum Teil in einem der höchsten Wohntürme an der Küste Griechenlands Platz finden sollen. Eine Reihe an luxuriösen Hotels soll Besucher und Touristen beherbergen. Außerdem soll ein Shoppingcenter gebaut werden sowie ein Aquarium, diverse Freizeitanlagen und ein Kongresszentrum. Mit rund 2,6 Millionen Quadratmetern soll zudem ein gigantischer Park direkt am Meer angelegt werden. Ein wichtiger Teil des Projekts, der bisher aufgrund von Lizenzproblematiken noch mit einigen Herausforderungen konfrontiert war, ist der Bau eines Spielcasinos. Wie das Ganze einmal aussehen soll, erfahren Sie auf der offiziellen Webseite.

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Die Abflughalle, als der Flughafen noch in Betrieb war (Foto: © Eurokinissi)

Mit einem solchen Komplex will Griechenland wieder mehr Touristen in die Region locken. Rund ein Fünftel des griechischen Bruttoinlandsprodukts stammen aus dem Tourismus, sodass stetige Weiterentwicklung und Investition auf diesem Gebiet erfolgen müssen.
Mit dem Resort verfügt die griechische Metropole über eine gänzlich neue Attraktion, dank welcher Besucher auf ihre Kosten kommen können. Hier kann man im weitläufigsten Park Griechenlands direkt am Meer spazieren, Shoppingfreunde können im größten Einkaufszentrum des Landes die Einkaufstaschen füllen, Sonnenanbeter können den aufgewerteten Strand besuchen und auch Spielfreunde kommen nicht zu kurz: Sie können im Casino die Nacht zum Tag werden lassen. Mit der zunehmenden Anzahl an Casinos kommen immer mehr Menschen auf den Geschmack des Spielspaßes.

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Lang ist es her: Mitarbeiter der damals staatlichen Olympic Airways auf dem Flughafen Elliniko, als er noch in Betrieb war (Foto: © Eurokinissi).


Was man sich erhofft
Während der Bauphase sollen laut einer Studie des renommierten IOBE-Instituts aus dem Jahre 2016 zunächst 10.000, nach Fertigstellung sogar rund 75.000 Jobs entstehen. Bis 2041 soll das Projekt zudem über 14 Milliarden Euro an Steuereinnahmen in die griechische Staatskasse spülen. Dem Projekt wird zudem aufgrund der guten Verkehrsanbindung in Folge einer Erweiterung des Nahverkehrsnetzes, über die sich online mehr Informationen finden, in Athen viel Erfolg vorausgesagt. So wurde vor wenigen Jahren die U-Bahn in der Region des Hellinikon-Gebiets fertiggestellt, von der aus das Stadtzentrum in nur 20 Minuten erreichbar ist. Zwar trennt aktuell noch eine Schnellstraße den ehemaligen Flughafen vom Meer, diese soll allerdings in einem Tunnel verschwinden, sodass Resortgäste problemlos zu Fuß zum Strand kommen können.
Mit dem ehrgeizigen Bauprojekt wird dem lahmgelegten ehemaligen Flughafen bald neues und glamouröses Leben eingehaucht. Im Zeichen einer Wirtschaftspolitik, die sich Aufschwung durch große Investitionen erwartet, versprach die neu gewählte Regierung der Nea Dimokratia Ende Juli, dass man die lange verhinderten Bauvorhaben nun vorantreiben wolle. (Griechenland Zeitung / eb)

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