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Hohe Wohnkosten hindern griechische Haushalte am Sparen Tagesthema

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Foto (© Eurokinissi) Foto (© Eurokinissi)

Die Griechinnen und Griechen müssen innerhalb der Europäischen Union bei den Wohnkosten am tiefsten in die Tasche greifen. Im Durchschnitt wenden sie dafür 34,2 Prozent ihres verfügbaren Monatseinkommens auf.

Damit führt Hellas das EU-Ranking mit beträchtlichem Abstand vor Dänemark (25,4 %) und Deutschland (24,5 %) an. Das geht aus Daten des europäischen Statistikportals Eurostat hervor, die in diesen Tagen veröffentlicht wurden. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung (26 %) zahlt sogar Beträge über dem kritischen Grenzwert von 40 Prozent ihres monatlichen Einkommens.

Gleichzeitig wird in Griechenland im EU-weiten Vergleich am wenigsten in den Wohnungsbau investiert – lediglich 1,6 Prozent des BIP werden dafür ausgegeben. Angeführt wird dieses Ranking von Zypern (8,6 %), Deutschland (7,2 %) und Frankreich (7,1 %). Der EU-Durchschnitt liegt bei 5,9 Prozent.

Nicht besonders gut steht Hellas bei zwei weiteren Kriterien da: Mit einer durchschnittlichen Verfügbarkeit von 1,3 bewohnten Räumen pro Person liegt das Land klar unterhalb des EU-Mittelwerts von 1,6. Malta (2,3), Luxemburg (2,2) und Belgien (2,1) figurieren hier an der Spitze. Fast jeder fünfte Grieche (18,7 %) war überdies im Jahr 2022 nicht im Stande, seine Wohnung ausreichend zu heizen. Dieser Wert ist der dritthöchste in der Europäischen Union und liegt deutlich über dem Durchschnitt von 9,3 Prozent.

Aufgrund der hohen finanziellen Belastung für Wohnraum ist Griechenland darüber hinaus neben Polen eines von nur zwei Ländern in der Union, das eine durchschnittlich negative Sparrate verzeichnet (-4 Prozent). Das bedeutet, dass die Haushalte mehr als ihr verfügbares Einkommen ausgeben und dazu entweder auf Ersparnisse zurückgreifen oder Kredite aufnehmen müssen.

(Griechenland Zeitung / fe)

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