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Athens Bürgermeister kritisiert „unbegründete Gewaltanwendung der Polizei“ Tagesthema

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Athens Bürgermeister kritisiert „unbegründete Gewaltanwendung der Polizei“

Die Proteste anlässlich des Studentenaufstandes am 17. November im Jahre 1973 mehren sich deutlich. Am Donnerstag wurden die Gebäude einiger Universitäten – vor allem in Athen – besetzt. Es ist zu tätlichen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gekommen. Zwei Studierende wurden dabei am Kopf verletzt.

Aus Protest gegen die Polizeigewalt haben sich am Donnerstagabend etwa 2.000 bis 3.000 Studenten im Zentrum Athens zusammengefunden, um zum Parlament zu marschieren. Auch dabei kam es zu Zwischenfällen. Demonstranten haben mit Steinen auf die Ordnungshüter geworfen. Diese haben u. a. mit Blendgranaten geantwortet. Ein Fotoreporter soll dabei mit einem Schlagstock der Bereitschaftspolizei MAT verletzt worden sein. Die Führung der griechischen Polizei (ELAS) veranlasste eine Untersuchung des Vorfalls.

Um 12.00 Uhr haben am Freitag die Studenten in der griechischen Hauptstadt erneut demonstriert. Am Freitagmorgen haben Studenten auch das Verwaltungsgebäude der Universität Thessaloniki in der nordgriechischen Metropole besetzt. Zugespitzt hatte sich die Situation bereits am Mittwoch, als Studiosi aus mehreren Universitäten beschlossen hatten, Räumlichkeiten ihrer Studienrichtungen zu besetzen. Daraufhin hatte der Rektor der Universität Athen, Theodoros Fortsakis, die vorläufige Schließung einiger Fakultäten angeordnet. Zusätzlich sollten die jeweiligen Universitätsgebäude von der Polizei bewacht werden.
Gegen die Polizeigewalt hat sich das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), Griechenlands größte Oppositionspartei, am Donnerstag im Parlament ausgesprochen. Der Bürgermeister der Stadt Athen, Jorgos Kaminis, bezeichnete die Universitätsbesetzungen zwar als „ein trauriges Phänomen“, doch er brachte gleichzeitig auch seine „Bedenken über die Polizeigewalt und die Art und Weise wie diese eingesetzt wird“ zum Ausdruck. Er kritisierte eine „unbegründeter Gewalt der Polizei“.
Der Höhepunkt der Protestaktionen wird am kommenden Montag, dem 17. November, erwartet. Dann werden bis zu 7.000 Polizisten aus Athen und anderen Landesteilen im Einsatz sein.
Die Tore des Athener Polytechnikums, wo der blutige Studentenaufstand vor 41 Jahren begonnen hatte, werden an diesem Tag bis 13.00 Uhr für das Publikum geöffnet bleiben: Bürger und Politiker werden dort Blumen und Kränze hinterlegen. Um 15.00 Uhr am Montag beginnt der alljährliche Protestmarsch bis vor die amerikanische Botschaft in der griechischen Hauptstadt. Zentrale Straßenabschnitte werden in Athen für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Busse werden nach einem gesonderten Fahrplan verkehren. Zudem werden einige Fußballspiele der griechischen Football League auf ein anderes Datum verlegt. Das gleiche gilt für das Basketballspiel zwischen PAOK und Panathinaikos. (Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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