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Soziale Ungleichheit unter dem Mikroskop bei einer Tagung in Athen

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Der griechischer Prämierminister Alexis Tsipras Der griechischer Prämierminister Alexis Tsipras

Mit einer Rede von Premierminister Alexis Tsipras ging am Samstag eine dreitägige Europäische Konferenz gegen „Soziale Ungleichheit“ zu Ende. Ort der Veranstaltung war das Athener Konzerthaus Megaro Mousikis.

Armut und Ungleichheit sind der Hintergrund für Terroranschläge in der Europäischen Union. Zu dieser Schlussfolgerung kam Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras in seiner Rede zum Abschluss einer Europäischen Konferenz gegen Soziale Ungleichheit. Er forderte die Bildung starker politischer und sozialer Allianzen für eine Stärkung der Demokratie. Linke und progressive Parteien müssten die Unterstützung der sozial schwachen Bürger in den Mittelpunkt ihrer Politik rücken. Was Griechenland betrifft, so wurde dem Premier zufolge „ein internationales neoliberales Experiment“ statuiert, wo in kürzester Zeit „viele neoliberale politische Entscheidungen“ getroffen wurden. Der Regierungschef fasste seine Auffassung mit den Worten zusammen: „Eine Welt voller Ungleichheiten, kann nicht die Zukunft dieser Welt sein.“
Erörtert wurde während des Kongresses nicht nur die Lage in Griechenland, sondern etwa auch jene in Frankreich und Italien. Auch die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sowie zwischen alt eingesessenen Einwohnern und Immigranten kamen zur Sprache.
Teilnehmer des Kongresses, der im Athener Konzerthaus Megaron Mousikis stattfand, waren u. a. auch Griechenlands Finanzminister Eyklidis Tsakalotos, der österreichische Koordinator des Netzwerkes „transform! europe“, Walter Baier, und die Vorsitzende der Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke, Gabi Zimmer. Außerdem wurde eine Videoaufnahme von der Co-Vorsitzenden der Grünen/EFA-Fraktion Ska Keller übertragen. Ins Zentrum ihrer Ausführungen stellte sie eine Veränderung des politischen Willens.
Tsakalotos deutete an, dass die Architektur der EU die Ungleichheiten in Europa negativ präge. Die EU-Bürger müssten seiner Ansicht nach stärker das Gefühl erhalten, an politischen Entscheidungen mitwirken zu können.
Bereits am Freitag hatte die Ministerin für Arbeit, Sozialversicherung und Soziale Solidarität, Efi Achtsioglou, gesprochen. Sie sprach von der Notwendigkeit eines neuen Wachstumsmodells. Vor allem gehe es darum, Schein- und Schwarzarbeit sichtbar zu machen. Auf dieser Basis könne soziale Gerechtigkeit wieder eingeführt werden, so die Ministerin.
Organisiert worden war die dreitätige Tagung in Athen vom Institut Nikos Poulantzas und dem Netzwerk „transform! Europe“.

Text und Fotos: Alexandra Amanatidou

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Der griechischer Premierminister Alexis Tsipras während seiner Rede im Megaron Moussikis in Athen

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Der griechischer Premierminister Alexis Tsipras

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Von Rechts: Griechenlands Finanzminister Evklidis Tsakalotos, die Vorsitzende der Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke Gabi Zimmer, die Koordinatorin des Gesprächs und Professorin an der Athener Panteio Universität Maria Karamesini und der österreichische Koordinator des Netzwerkes „transform! europe“, Walter Baier. 

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Ein Grußwort der Co-Vorsitzenden der Grünen/EFA-Fraktion Ska Keller wurde per Video übertragen.

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Der Professor für Sozialpolitik der Athener Panteio Universität, Christos Papatheodorou

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Theano Fotiou, stellvertretende Ministerin für soziale Solidarität

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