Die griechischen Gesundheitsbehörden meldeten am gestrigen Donnerstag (13.8.) 204 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Zwölf davon sind an den Grenzübergängen nach Hellas festgestellt worden. Appelliert wird von Behördenseite vor allem an junge Menschen, den Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus Folge zu leisten.
Dem Virenexperten Sotiris Tsiodras zufolge seien etwa 30 Prozent der Fälle in den vergangenen Wochen asymptomatisch und viele der infizierten Menschen unter 40 Jahre alt gewesen. Beide Faktoren würden das Risiko einer Ansteckung erhöhen, weshalb es umso wichtiger sei, die geltenden Regeln zu befolgen, so der Wissenschaftler.
An nur einem Tag fielen in Griechenland fünf weitere Menschen dem Virus zum Opfer, die höchste Zahl seit Ende April. Damit verstarben insgesamt 221 Personen in Folge ihrer Infektion. Zwei der Todesopfer waren Bewohner eines Pflegeheims in Thessaloniki, in dem es am Mittwoch zu einem Ausbruch des Virus gekommen war. Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie beläuft sich in Griechenland nun auf 6381.
Betroffen von Covid-19 ist nun auch das Flüchtlingslager Vial auf der Insel Chios. Über dieses wurde am gestrigen Donnerstag ein kompletter Lockdown verhängt. Dieser gilt bis zum 25. August. Ein 35-jähriger Asylsuchender aus dem Jemen sowie eine Angestellte der Einrichtung waren positiv auf Covid-19 getestet worden. 3.800 Menschen leben in dem Camp auf Chios, das nur für knapp ein Drittel dieser Zahl ausgelegt ist.
Am kommenden Sonntag (16.8.) wird die Region Attika mittels einer Sonderaktion ankommende Reisende an den Häfen in Piräus und Rafina stichprobenartig testen. Damit soll vor allem ein Bewusstsein für rückkehrende Urlauber erzeugt werden, die gesamte Bevölkerung in der Region vor einer möglichen Ausbreitung des Virus zu schützen.
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis verkündete am heutigen Freitag, dass im Laufe des Tages weitere Maßnahmen bekanntgegeben werden sollen. (Griechenland Zeitung / em)
