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„Fake“ PCR-Test für Einreise: Griechische Regierung rudert zurück Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi/Archiv) stammt vom Flughafen in Herakleion auf Kreta. Unser Foto (© Eurokinissi/Archiv) stammt vom Flughafen in Herakleion auf Kreta.

Die Überraschung war groß, bei vielen gemischt mit einer gehörigen Portion Ärger. Der Grund: Das griechische Gesundheitsministerium verkündete am Mittwoch (15.12.) neue Bedingungen für die Einreise nach Hellas und gab bekannt, dass ab dem 19. Dezember zusätzlich zu Impf- oder Genesenennachweis ein PCR-Test verpflichtend werden sollte. Schon am Donnerstag ruderte die Regierung zurück.

Jetzt ist ein negativer PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder ein negativer Rapid Test (nicht älter als 24 Stunden) nötig. Das Porzellan war aber schon zerschlagen. Denn für alle, die über die Feiertage Familienbesuche in nördlichen Gefielden oder Urlaubsreisen nach Hellas geplant hatten, bedeutete die ursprüngliche Regelung zusätzliche 80 bis 100 Euro pro Person; in Österreich sogar bis zu fast 140 Euro.
„Es reichte so weit, dass manche Gäste die Reise komplett stornieren wollten. Mal eben 320 Euro extra für eine vierköpfige Familie, das kann sich keiner leisten“, so Ioannis Soultanidis vom Reisebüro hellasreisen im nordrheinwestfälischen Hagen gegenüber der Griechenland Zeitung. Besonderes Unverständnis rief die Maßnahme bei Geboosterten hervor. „Ich bin ja geimpft und vor allem inzwischen dreimal“, beschwerte sich eine Potsdamer Studentin, die für die Ferien einen Besuch bei einer Freundin in Griechenland geplant hat. Wenn der Vorteil einer Impfung nicht mehr sichtbar sei, meinte sie, wäre das nur Nahrung für Impfskeptiker.
Nach dem Aufschrei vollzog die griechische Regierung also eine Kehrtwendung. Am Donnerstagabend (16.12.) spezifizierte die stellvertretende Gesundheitsministerin Mina Gaga, dass nun doch ein 24 Stunden alter Antigen-Schnelltest für die Einreise genüge. Die plötzliche Abmilderung kommt gerade noch rechtzeitig, zeigt aber auch, dass die Politik manchmal Entscheidungen trifft, die offensichtlich nicht durchdacht sind. „Ich hinterfrage mittlerweile sowieso gar nichts mehr, ständig kriegen wir hier neue Regelungen rein“, meinte eine Mitarbeiterin des ADAC Südbayern resigniert.
Ioannis Soultanidis von hellasreisen blieb – zumindest vorübergehender – Ärger nicht erspart; es sei Mitte der Woche ein enormer Aufwand gewesen, alle Kunden zu informieren und ihnen zu helfen, für die Feiertage, an denen viele Teststellen geschlossen sind, einen Termin zu vereinbaren. Nachdem die ursprüngliche Entscheidung revidiert worden sei, gestalte sich die Lage jetzt sehr viel entspannter, sagt er. Die PCR-Test-Regelung hätte die meisten Reisenden schon sehr aufgeschreckt.
(Griechenland Zeitung / Laura Wehner)

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