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Eine britische Autolegende und ihr deutsch-griechischer Entwickler

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Foto (© ek): Mini Foto (© ek): Mini

Der Mini vor uns bremst abrupt und meine Tochter ruft verwundert: „Papa, die Bremslichter zeigen die Fahne von Großbritannien!“ Zwar gehört die Marke Mini mittlerweile zur BMW Group, doch noch immer wird der Mini mit Großbritannien assoziiert. Dabei war es ein Mann mit griechisch-deutschen Wurzeln, der sich Mitte der 1950er Jahre an die Entwicklung dieses Automodells wagte.


Doch beginnen wir im kosmopolitischen Smyrna des Jahres 1906. Hier erblickt der kleine Alexander Issigonis das Licht der Welt. Seine Mutter ist eine Süddeutsche und sein Vater ein Grieche. In Smyrna besitzt er eine Fabrik für Schiffsmotoren. Wenig überraschend, dass sich Alexander sehr früh für Technik interessiert. Im Jahr 1922 endet sein sorgenfreies Leben. Der griechisch-türkische Krieg erreicht Smyrna. Die christlich geprägten Stadtteile brennen lichterloh. Familie Issigonis flüchtet auf ein britisches Schiff, das sie nach Malta evakuiert. Hier stirbt Alexanders erschöpfter Vater. Alexander und seine Mutter ziehen weiter und finden in England eine neue Heimat. Die Technik fasziniert noch immer den jetzt jungen Mann. Er möchte Maschinenbauer werden und schreibt sich trotz schlechter Mathematikkenntnisse am Battersea Polytechnikum ein. Beruflich findet Issigonis beim renommierten Fahrzeugbauer Morris eine Einstellung. Hier ist er federführend bei der Entwicklung des Morris Minor, der erstmals 1948 vom Band geht und ein Verkaufsschlager wird. Für das ehemalige Flüchtlingskind ein großer Erfolg. Sein berühmtestes Auto bleibt aber der Mini: Als 1956 die Suez-Krise beginnt und die britischen Erdölimporte gefährdet sind, sollen sparsame Autos auf den Markt. Issigonis liefert den Mini und schafft damit eine Autolegende. Der Mann mit deutschen und griechischen Wurzeln stirbt 1988 in einem Vorort von Birmingham. Der Mini rollt indes noch heute über die Straßen der Welt. (Griechenland Zeitung / Alexander Jossifidis)

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