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Erbitterter Kampf gegen die Flammen in Griechenland: der Tag zwei Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Montag und Dienstag (17./18.7.) bei Loutraki und bei Saronida. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am Montag und Dienstag (17./18.7.) bei Loutraki und bei Saronida.

Nach den verheerenden Wald- und Buschbränden in Griechenland ist auch am heutigen Dienstag (18.7.) die Feuerwehr weiterhin im Großeinsatz. Betroffen sind vor allem Saronida südöstlich von Athen, die sogenannten Dervenochoria westlich des Parnitha-Gebirges, die Region um Loutraki in der Nähe von Korinth sowie die Region Kapareli in Böotien, erklärte am Vormittag der Pressesprecher der Feuerwehr Jannis Artopios.

Oberste Priorität hätten vor allem der Schutz des Lebens von Menschen, wichtiger Infrastrukturen sowie des Privatbesitzes der Bürger, stellte er in diesem Zusammenhang fest. Der Sprecher fügte hinzu, dass sich auch die griechischen Streitkräfte, der Rettungsdienst sowie Ehrenamtliche und Mitarbeiter der lokalen Gemeinden im „Kampf gegen die Flammen“ beteiligen.

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Während der Löscharbeiten

Hilfe für Tierheim kam zu spät
Am Dienstagmorgen waren allein in Saronida 230 Feuerwehrleute mit 76 Löschfahrzeugen im Einsatz. Unterstützung erhalten sie von fünf Löschhubschraubern. Die Gemeinde Saronida teilte mit, dass drei ehrenamtliche Helfer leichte Verletzungen vor allem an den Augen erlitten hätten.
Am Montag machten Bilder von Versuchen, einen Pferdestall in Anavyssos zu evakuieren die Runde durch die Medien. Ein in der Nähe liegendes Tierheim konnte allerdings nicht gerettet werden; Medienberichten zufolge haben nur sieben Hunde und eine Katze das Inferno überlebt.

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Waldbrand bei Loutraki

Schutz in Innenräumen suchen
In den Dervenochoria waren am Vormittag 140 Feuerwehleute mit 48 Löschfahrzeugen im Einsatz gewesen. Von der Luft aus erhalten sie Unterstützung von sechs Löschflugzeugen und einem Hubschrauber der Feuerwehr. Am Dienstag würden sich von dort aus die Flammen weiter in Richtung Magoula, Mandra und Elefsina in Westattika bewegen, berichtet das Internetportal der Zeitung naftemporiki.gr. Der staatliche Rundfunk- und Fernsehen ERT erklärt, dass der Staatsapparat die Bürger dieser Region dazu aufgerufen hat, sich möglichst in Innenräumen aufzuhalten sowie Fenster und Türen zu schließen. Dies sei der beste Schutz vor den entstandenen dichten Rauchwolken.
Vor allem in Saronida und bei Loutraki wurden Schäden an zahlreichen Häusern gemeldet. Aus der Nähe von Loutraki wurden rund 1.200 Kinder aus einem Sommer-Camp evakuiert. Der Bürgermeister dieser Gemeinde, Jorgos Gionis, sprach am Dienstag im Fernsehen von einer „kritischen Situation“.

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In der Nähe von Saronida

Einsatz an 81 Feuerfronten
„Der Staatsapparat gibt sein Bestes.“ Dies stellte Premierminister Kyriakos Mitsotakis von Brüssel aus fest, wo er sich an einem EU-Gipfeltreffen beteiligt. Das Regierungsoberhaupt rief die Bürger dazu auf, den Anweisungen des Zivilschutzes Folge zu leisten. Er fügte hinzu, dass es sich aufgrund der Hitzewelle und der starken Winde, um „schwierige Bedingungen“ handle. Mitsotakis ergänzte, dass man in Griechenland schon immer mit Waldbränden konfrontiert gewesen sei, deren Heftigkeit habe jedoch aufgrund der Klimakrise zugenommen.
Der Minister für Klimakrise und Bürgerschutz Vassilis Kikilias gab bekannt, dass die Feuerwehr am Montag landesweit bei mindestens 81 Bränden im Einsatz gewesen sei. In Ostattika, Böotien, Loutraki und den Dervenochoria seien insgesamt 540 Feuerwehrleute mit 198 Löschfahrzeugen vor Ort gewesen. Von der Luft haben 23 Löschflugzeuge und 18 Hubschrauber der Feuerwehr die Wald- und Buschbrände bekämpft.
Der Meteorologe Jannis Kallianos stellte in den sozialen Medien fest, dass die Rauchwolken bereits Libyen erreicht hätten. Grund dafür seien starke Nordwinde, die die Rauchwolken über das Mittelmeer hinweg bis nach Nordafrika getragen haben. (Griechenland Zeitung / eh)

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