Die Ursachen für Erdrisse im Ort Voutes bei Heraklion auf Kreta sind nach wie vor nicht geklärt. Wissenschaftler wollen nicht ausschließen, dass es sich um ein technisches Problem handeln könnte, das etwa durch austretende Gewässer hervorgerufen werden könnte. Gedacht wurde etwa an das Netzwerk zur Wasserversorgung oder an nicht mehr genutzte Speicher für Regenwasser bzw. Zisternen.
Der Professor für Ingenieurgeologie Konstantinos Loupasakis erklärte in diesem Zusammenhang gegenüber dem staatlichen Fernsehsender ERT, dass es sich offenbar um Erdrutsche handle. Diese könnten auch durch Nässe verursacht worden sein. Man müsse das Phänomen weiterhin beobachten, um zu verstehen, wie es sich künftig entwickeln werde. Der Geographieprofessor Avraam Zelilidis machte allerdings gegenüber dem Fernsehsender MEGA darauf aufmerksam, dass das Dorf auf einem Höhenrücken und gleichzeitig auf felsigem Untergrund liege.
Voutes von oben
Das Dorf durchziehen seit voriger Woche zwei Erdrisse, die mittlerweile bis zu 150 Meter lang sind. Betroffen sind mehrere Straßenabschnitte und der Spielplatz. Mindestens neun Häuser wurden als unbewohnbar erklärt. In dieser Woche wurde für die Ortschaft für einen Monat der Notstand ausgerufen. Seit Montag (28.4.) ist ein Expertenteam vor Ort, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Loupasakis wollte nicht ausschließen, dass künftig noch weitere Häuser von diesem Phänomen betroffen sein könnten.
Unterdessen berichten lokale Medien, dass sich ähnliche Risse auch in benachbarten Ortschaften entwickelt hätten. (Griechenland Zeitung / eh)