92 bronzene Öllampen sowie 26 bronzene Vasen gehörten zur Beute eines Kupferdiebs, der vor wenigen Tagen in der westgriechischen Stadt Arta gestellt wurde. Bei einer Durchsuchung seines Hauses wurde eine ganze Sammlung, bestehend aus Räuchergefäßen, Kerzenleuchtern und Eisenfäusten, gefunden.
Seine „Schätze“ holte sich der Mann zuletzt auf den Friedhöfen von Neochoraki und Peta. Die Polizei schätzt den Wert des Diebesguts auf stolze 11.000 Euro. Der Verkauf des sogenannten „roten Goldes“ stellt nach wie vor ein Problem in Hellas dar: Sowohl für die Schrotthändler als auch für die Verkäufer ist diese Art von Schwarzhandel ein gewinnbringendes Geschäftsmodell. Der offizielle Preis für ein Kilogramm Kupfer beträgt derzeit etwa fünf Euro. Gezahlt wird für ein Kilogramm etwa die Hälfte oder noch weniger: Eine Win-win-Situation für beide Seiten. Der Kupferdiebstahl ist eine Geisel: Reportagen in griechischen Medien berichten u. a. davon, dass im Herbst 2024 ein die staatlichen Stromwerke DEI in Mittelgriechenland Opfer der Kupfermafia waren, die innerhalb weniger Tage 1,5 Tonnen dieses Materials aus Transformatoren und Kabeln gestohlen hat. Auch die Eisenbahngesellschaft OSE gerät seit Jahren immer wieder ins Visier der ehrgeizigen Räuber: Das Magazin Lifo berichtete, dass sich unter den Verdächtigen sogar OSE-Mitarbeiter befunden hätten. Vor den Dieben bleiben aber auch private Wohnhäuser nicht verschont: In einem Beitrag der Tageszeitung Kathimerini heißt es, dass dort wiederholt Kupferleitungen von Heizungen gestohlen wurden. In Arta wurde nun zwar der „Friedhofsdieb“ gefasst, doch dürfte damit der Kampf gegen die organisierte Rohstoffkriminalität in Griechenland nicht zu Ende sein. (Griechenland Zeitung / Sandra Kretz / Robert Stadler)