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Griechenland nach Unwetter Adel: Häuser einsturzgefährdet, Straßen unpassierbar

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die Insel Lesbos nach dem Unwetter Adel, das dort starken Hagel mit sich brachte. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt die Insel Lesbos nach dem Unwetter Adel, das dort starken Hagel mit sich brachte.

Ein Unwetter namens Adel hat Griechenland heimgesucht: Starke Regenfälle, Überschwemmungen und schwere Schäden hinterließen vor allem in Westgriechenland Spuren. Häuser wurden schwer beschädigt, Straßen blockiert, Friedhöfe demoliert – auch Athen blieb nicht verschont.

Seit Mitte der vorigen Woche ist ein schweres Unwetter über Griechenland gezogen, dem die Meteorologen den Namen Adel gegeben haben. Vor allem im westgriechischen Epirus und bei Tzoumerka hat es schwere Schäden hinterlassen. Mindestens ein Haus musste nach den intensiven Regenfällen für einsturzgefährdet erklärt werden; drei weitere sind derzeit unbewohnbar. Lokale Behörden haben anschließend die Region in Augenschein genommen. Dabei erklärten sie, dass die Straßen im Tzoumerka-Gebirge provisorisch zum großen Teil wieder befahrbar seien; man arbeite jedoch an einer dauerhaften Instandsetzung. Medienberichten zufolge wurde die Lage in der Region als „beherrschbar“ eingeschätzt und es bestehe kein Grund für eine Umsiedlung der dort lebenden Menschen.
Im Ort Dilofo bei Zagori, ebenfalls in Westgriechenland, erlitt der Friedhof durch das Unwetter schwere Schäden: Durch heftige Winde wurden große Zypressen aus dem Boden gerissen, die auf Gräber stürzten. Der staatliche Nachrichtensender ERT verglich das Ergebnis mit einer „bombardierten Landschaft“. Bis auf weiteres können auf dem Friedhof keine Beerdigungen stattfinden. Hier sind dem Wetterdienst der Athener Sternwarte meteo.gr zufolge in einem Monat über 1.000 Millimeter Niederschlag gemessen worden – das entspricht mehr als 1.000 Litern Wasser pro Quadratmeter.
Auf der Insel Thassos wurden Pkw von starken Wassermassen mitgerissen, ganze Straßenabschnitte wurden unter Schlammablagerungen begraben. Alarmstufe rot herrschte auch auf den Inseln Rhodos und Kos, wo es ebenfalls zu heftigen Regenfällen kam. Die Insel Lesbos wurde hingegen auch von einem heftigen Hagelschauer getroffen. Auch in Pinia in Ilia auf der westlichen Peloponnes mussten Landwirte schwere Schäden bei der erwarteten Olivenernte hinnehmen. ERT berichtet von „zerstörten Hoffnungen“.
In der Nacht von Freitag auf Samstag (28./29.11.) war auch die Hauptstadt Athen von Adel heimgesucht worden. Es regnete derartig heftig, dass zahlreiche Straßen und Wohnungen innerhalb von nur zehn Minuten unter Wasser gesetzt wurden; die Feuerwehr musste in mindestens 127 Fällen ausrücken, um Wasser aus überschwemmten Wohnungen zu pumpen und umgestürzte Bäume vom Straßennetz zu entfernen. Begleitet wurde das Unwetter in der Metropole von Hagel und starken Winden. Dabei wurden etwa auch geparkte Pkw beschädigt.
Dass die intensiven Regenfälle zu einer Lösung gegen den Wassermangel in Athen führen könnten, halten viele Wissenschaftler eher für unwahrscheinlich. Um dieser Problematik entgegenzusteuern, müsse man die Wasserversorgung anders organisieren, erklärte der Geologe Panagiotis Sambatakakis. Positiv sei auf jeden Fall, dass es in diesem November mehr geregnet habe, als es 2024 der Fall gewesen sei. Weiter aufgefüllt würden die Wasservorräte theoretisch im Dezember und Januar, wenn auch mit Schneefall zu rechnen sei. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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