Schon seit Längerem wird die Burganlage von Nafpaktos auf der Nordseite des Korinthischen Golfes aufwendigen Restaurierungsmaßnahmen unterzogen. Nach der Genehmigung notwendiger Studien durch die verantwortlichen Stellen des Kulturministeriums werden entsprechende Arbeiten nun auch an der alten osmanischen Badeanlage innerhalb der Festung durchgeführt.
In der Zukunft soll diese dann einer musealen Nutzung für Sonderausstellungen sowie sonstigen Veranstaltungen zugeführt werden. Das Bad befindet sich innerhalb des zweiten Rings der Befestigung und entstand im früheren 18. Jahrhundert als Teil eines ganzen Komplexes von religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Einrichtungen. Diesen hatte der Großwesir Amcazade Hüseyin Paşa Köprülü (1644-1702) noch zu seinen Lebzeiten an der Stelle einer vergleichbaren, zuvor von den Venezianern zerstörten Einheit gestiftet. Schon vor einiger Zeit konnten in Nafpaktos wichtige Restaurierungsarbeiten auch an anderen osmanischen Denkmälern, wie der Wesir- oder der Fethiye-Moschee, abgeschlossen werden. Sie waren Teil von Maßnahmen, die das Kulturministerium ganz bewusst zum Schutz und der Erhaltung von Monumenten auch aus der Zeit der türkischen Besatzung Griechenlands fördert. War der Umgang mit solchen Denkmälern in Hellas noch bis vor einigen Jahrzehnten keineswegs unproblematisch, zeigt sich heute doch ein anderes Bild. Immerhin wurden seit dem Jahr 2000 staatlicherseits mehr als 100 Millionen Euro für die Restaurierung und den Schutz des osmanischen Erbes in Griechenland investiert. (Griechenland Zeitung / Jens Rohmann)