Die Kunst des Mosaiklegens ist keine einfache Sache. Dion, ein kleines Städtchen am Olymp mit archäologischem Park und Museum, veranstaltet alljährlich im Sommer ein mehrwöchiges Seminar, bei dem Anfänger und Fortgeschrittene bei einem Kurs für die Herstellung eines Mosaiks mitmachen können. Ich folgte einer Einladung von Maria Grimoula.
Maria ist die Vorsitzende des Zentrums für Literatur und Künste von Dion. Der Verein weiht Interessierte jedes Jahr im Sommer in die Kunst des Mosaiklegens ein. Die Teilnehmenden kommen auch aus entfernteren Gegenden des Landes. Immer wieder nehmen auch Ausländer (Briten, Deutsche, Tschechen usw.) an der Schulung teil. Das Ganze findet im „Mosaik-Zentrum des Mittelmeeres“ statt, einem eleganten Gebäudekomplex direkt hinter dem archäologischen Museum. Ende Juli ist es soweit. Maria Grimoula begrüßt Schülerinnen und Schüler und stellt ihnen ihren Lehrer Thomas Safetis vor. Freundlich, verschmitzt lächelnd schüttelt er die Hände der Eleven. Sein langes Haar ist am Hinterkopf zu einem Knoten zusammengebunden, lässig hängt eine Brille auf seiner Brust. Thomas Safetis ist studierter Restaurator und Künstler und beschäftigte sich zunächst mit antiken Mosaiken in Thessaloniki, Veria und Dion. Sein Berufsleben führte ihn u.a. nach Jerusalem, wo er in der Grabeskirche Christi (Golgotha) Ikonen und Deckenmalereien restaurierte. Häufig folgte er den Bitten einiger Klöster der Mönchsrepublik Athos und restaurierte dort Mosaiken und Wandmalereien. Er weiß, dass er als Kursleiter überqualifiziert ist, aber es ist ihm ein Anliegen, die Kunst des Mosaiklegens an interessierte Menschen weiterzugeben.
Die gesamte Reportage von Jürgen Weidner finden Sie in unserem neuen Griechenland Journal Nr. 12!
