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Griechenland: Proteste sind nicht mehr so stark Tagesthema

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Griechenland: Proteste sind nicht mehr so stark
In weiten Teilen des Landes kommt es heute zu Protestaktionen. Davon ist insbesondere Athen betroffen. Menschen mit Behinderung kämpfen vor allem um Sozialversicherung und finanzielle Unterstützung. Viele Arbeitnehmer protestieren gegen neue Steuern und die Arbeitsreserve. Auch Rentner gehen auf die Barrikaden.
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Demonstrationen verschiedener Gewerkschaften und Menschengruppen finden – im Vergleich zu vergangenen Jahren deutlich abgeschwächt – derzeit wieder in Griechenland statt. Heute Vormittag haben Personen mit Behinderungen vor dem Arbeitsministerium protestiert. Sie wollen erreichen, dass es keine Einschränkungen bei ihrer Sozialversicherung geben darf. Auch Betreuern von Menschen mit Behinderungen, etwa solchen, die am Down-Syndrom leiden, soll weiterhin soziale Unterstützung im vollen Umfang gewährt werden.

Protest gegen Immobiliensteuer

Zudem haben heute auch Rentner in Athen (siehe Foto) und Thessaloniki protestiert. Auf ihrer Forderungsliste steht vor allem eine „kostenlose Gesundheit für alle". Zudem demonstrierten sie gegen die von der Regierung erhobene Heizöl- und Immobiliensteuer. In vielen Landesteilen haben heute auch Viehzüchter kleinere Protestaktionen durchgeführt. Auch sie setzten sich für die Abschaffung der neuen Immobiliensteuer ein, vor allem, weil diese auch eine Besteuerung von Grundstücken, Agrarflächen und Ställen vorsieht. Den ganzen Tag streiken heute Angestellte zweier psychiatrischer Kliniken in Athen. Sie wollen u. a. die Zusammenlegung von Krankenhäusern und die sogenannte Arbeitsreserve, die Versetzung und im Extremfall Entlassung von Personal vorsieht, verhindern.

Verlorenes Semester

Unterdessen flaut der Protest vom Verwaltungspersonal der griechischen Universitäten nicht ab. Um 18.00 Uhr plant diese Gruppe heute eine Demo vor den Propyläen an der Athener Panepistimiou-Straße. Protestaktionen in diesem Bereich sind auch in anderen Landesteilen ins Auge gefasst. Sie richten sich gegen geplante Veränderungen im Bildungswesen und gegen die Arbeitsreserve. Für Studenten in der Athener Kapodistrischen Universität und im Polytechnikum droht unterdessen der Verlust eines kompletten Semesters. Dort streikt das Verwaltungspersonal bereits seit zwei Monaten. Vorläufiger Höhepunkt der gewerkschaftlichen Aktionen soll ein Generalstreik der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (ADEDY) und der Privatwirtschaft (GSEE) werden, der am kommenden Mittwoch, dem 6. November, stattfindet.

(Griechenland Zeitung / eh, Foto: Eurokinissi)

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