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Griechenlands Opposition fiebert der Wahl eines Vorsitzenden entgegen Tagesthema

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Griechenlands Opposition fiebert der Wahl eines Vorsitzenden entgegen

Das Wettrennen um den Vorsitz der konservativen Oppositionspartei Nea Dimokratia (ND) hat begonnen. Die Wahlen werden voraussichtlich im November durchgeführt. Ob auch der heutige Interimsvorsitzende Evangelis Meimarakis antreten wird, ließ er bisher noch immer offen. 

Sicher ist, dass der 47-jährige frühere Verwaltungsreformminister Kyriakos Mitsotakis an den Startblock gehen wird. Damit eröffnete er die Diskussion darüber, ob nicht am besten ein jüngeres ND-Mitglied die Konservativen „als ein anderer Tsipras“ anführen sollte – statt ein Vertreter der alten Garde. In diesem Zusammenhang ist die Rede von „frischem Wind“, der die Partei beflügeln könnte.Mi

Von vielen Seiten hagelt es jedoch bezüglich dieser Ansicht Kritik. Es wurde die Meinung zum Ausdruck gebracht, dass ein „Junger «im Kopfe» und nicht ein Junger «im Alter»“ die Leitung der ND übernehmen müsse. Derartige Feststellung sind auch als Spitze gegen Kyriakos Mitsotakis zu verstehen; er ist Sohn des früheren Ministerpräsidenten Konstantinos Mitsotakis. Die Familie gilt als ein einflussreicher Clan bei den Konservativen. Ihm entstammt auch die frühere Außenministerin und einstige Athener Oberbürgermeisterin Dora Bakojanni. Sie hatte im Oktober 2009 bereits für den ND-Vorsitz kandidiert, unterlag dann allerdings – für einige überraschend – gegen den späteren Ministerpräsidenten Antonis Samaras. Dora Bakojanni ist die Schwester des nun kandidierenden Kyriakos Mitsotakis. Ihr Sohn Kostas Bakojannis wiederum ist Präfekt Mittelgriechenlands. Was Kyriakos Mitsotakis betrifft, so verwies dieser am Donnerstag in einem TV-Interview darauf, dass der Familienname zwar in der Startphase für seine politische Karriere durchaus hilfreich gewesen sei. In den folgenden Jahren allerdings, sei diese Familienbande eher hinderlich geworden. Er habe es bei seiner Karriere deutlich schwerer als andere. Politisch distanzierte er sich in diesem Interview in gewisser Weise von seiner Schwester – verwies allerdings darauf, dass man sehr gute innerfamiliäre Beziehungen pflege.

Elisa Hübel

Unsere Abbildung zeigt Kyriakos Mitsotakos im Oktober 2014. Damals war er Minister für Verwaltungsreform und E-Government unter dem konservativen Ministerpräsidenten Antonis Samaras.

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