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Papandreou erneut an der Spitze der Sozialistischen Internationale Tagesthema

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Jeder bekommt ein Stück vom Kuchen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 21. Januar 2017 und zeigt Jorgos Papandreou beim traditionellen „Pittaschneiden“. Hier in der Eigenschaft des Vorsitzenden der von ihm gegründeten KIDISO. Jeder bekommt ein Stück vom Kuchen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) entstand am 21. Januar 2017 und zeigt Jorgos Papandreou beim traditionellen „Pittaschneiden“. Hier in der Eigenschaft des Vorsitzenden der von ihm gegründeten KIDISO.

Der frühere griechische Ministerpräsident Jorgos Papandreou wurde erneut zum Vorsitzenden der Sozialistischen Internationale (SI) gewählt. Dieses Amt hat er bereits seit 2006 inne. Seine Wahl erfolgte in Kolumbien, wo bis Sonntag der 25. Kongress der SI durchgeführt wird. Das zentrale Thema des Kongresses lautet: „Für eine friedliche Welt mit Gleichheit und Solidarität.“

Weltweite Reichweite
Der SI gehören zahlreiche sozialistische, sozialdemokratische sowie Arbeiter-Parteien weltweit an. Griechenland ist durch die Panhellenische Sozialistische Bewegung (PASOK) vertreten. Erst kürzlich hat auch der Vorsitzende der Zentrumsunion Vassilis Leventis den Vorsatz zum Ausdruck gebracht, ebenfalls Mitglied der SI zu werden.
Der SI ist u. a. die Einführung des 1. Mai als internationalen Tages der Arbeit sowie des Internationale Frauentages zu verdanken.
Einer der Vorgänger von Papandreou im Vorsitz der SI ist zwischen 1976 und 1992 der ehemalige deutsche Kanzler Willy Brandt gewesen. Zu seiner Zeit haben sich auch sozialistische Partei aus Lateinamerika, Afrika und Asien der SI angeschlossen.  

Gründung der KIDISO
Papandreou selbst ist zwischen 2004 und 2012 Vorsitzender der PASOK gewesen. Zwischen Oktober 2009 und November 2011 war er gleichzeitig Ministerpräsident Griechenlands; während seiner Amtszeit war im Frühling 2010 die akute Finanz- und Wirtschaftskrise offiziell ausgebrochen. 2011 trat Papandreou von den Regierungsgeschäften zurück.
Weiterhin hat er aber im Ausland Vorträge gehalten. Am 3. Januar 2015 hat er kurz vor der Durchführung von Parlamentswahlen eine eigene Partei gegründet. Diese nannte er „Bewegung der Demokraten und Sozialisten“ (KIDISO). Deren Logo – eine rote Rose – ähnelt sehr dem Zeichen der SI: eine Hand die eine rote Rose hält.
Die KIDISO hat mit 2,47 % der Wählerstimmen Anfang 2015 relativ knapp den Einzug ist Parlament verfehlt. Die PASOK konnte mit 4,68 % der Stimmen dreizehn Parlamentarier in die Volksvertretung schicken. Es soll das erste Mal in der neugriechischen Geschichte gewesen sein, dass ein Mitglied der Familie Papandreou nicht im griechischen Parlament vertreten gewesen ist.
Die PASOK ist am 3. September 1974 von Andreas Papandreou gegründet worden; dem Vater des amtierenden SI-Vorsitzenden. Auch er ist mehrfach Ministerpräsident Griechenlands gewesen.

Neuanfang innerhalb der PASOK
Mitte Januar dieses Jahres hat sich Jorgos Papandreou mit der amtierenden PASOK-Chefin Fofi Gennimata getroffen. Die beiden haben eine Co-Existenz der KIDISO innerhalb der PASOK vereinbart. Daraufhin haben auch andere Parlamentarier, die aus den Reihen der Sozialisten ausgetreten sind, die Entscheidung getroffen in die „Mutter“-Partei zurückzukehren oder haben zumindest einen derartigen Vorsatz ausgedrückt. Damit erhoffen sich einige Sozialisten eine Zurückgewinnung eines Teils ihrer früheren Wählerschaft der PASOK, die sich in einem künftigen Urnengang ausdrücken könnte. Sollte Papandreou bei Parlamentswahlen kandidieren, hätte er wohl größere Chancen, wieder gewählt zu werden als allein mit seiner KIDISO.

Elisa Hübel



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