Einen offiziellen Besuch in Nordgriechenland führt am Mittwoch und Donnerstag der Oppositionschef aus den Reihen der konservativen Nea Dimokratia (ND) Kyriakos Mitsotakis durch. Pünktlich zum Sonnenaufgang besuchte er am Mittwoch um 6.40 Uhr den drittgrößten Fischereihafen des Landes in Kavala. Hier finden sich nicht nur die Fischer, sondern auch viele Händler ein.
Die Anwesenden haben den Oppositionschef über zwei ihrer heikelsten Probleme informiert: Die hohe Besteuerung und die Umbenennung importierter Fische in „griechische“. Mitsotakis versprach im Falle eines Wahlsieges die Steuern der Unternehmen von derzeit 29 % auf 20 % zu senken. Des Weiteren habe er vor, mit Hilfe der EU-Förderprogramme ESPA die Fischer zu unterstützen.
Mitsotakis befasste sich in seinen Ausführungen auch mit der Rückkehr Griechenlands auf die internationalen Finanzmärkte am Dienstag dieser Woche. Diesen Schritt bezeichnete er zwar als „positiv“, allerdings sie dies „zu spät“ passiert. Außerdem habe sich Griechenland im Vergleich zu den anderen Staaten Europas viel zu teuer Geld geliehen. Der ND-Chef sagte, dass während der Regierungszeit von SYRIZA seit 2015 bis heute zwei Spar- und Reformprogramme (Memoranden) verabschiedet worden seien. Für die griechische Wirtschaft sei dadurch ein Gesamtschaden in Höhe von 100 Milliarden Euro entstanden. Die Situation beschrieb er mit folgendem Bild: „Wir sind im ersten Stockwerk gewesen, sind anschließend in den Keller gestürzt und jetzt feiern einige, weil wir zurück ins Erdgeschoss gefunden haben.“
Auf der Insel Thassos hat der Oppositionsführer anschließend das Dorf Kazavitis besucht. Dieses wurde im September 2016 von einem verheerenden Waldbrand ereilt. Am Donnerstag wird der Konservative die archäologische Stätte von Philippoi, ein UNESCO-Weltkulturerbe, sowie die Stadt Drama besuchen. (Griechenland Zeitung/eh; Fotos: © Eurokinissi)
