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„Paradise Papers“: Griechenlands Regierung will allen Hinweisen auf den Grund gehen Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt das griechische Parlament in Athen. Die Regierung unter der Linkspartei SYRIZA will sämtlichen Hinweisen in den „Paradise Papers“, die Griechenland betreffen, auf den Grund gehen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt das griechische Parlament in Athen. Die Regierung unter der Linkspartei SYRIZA will sämtlichen Hinweisen in den „Paradise Papers“, die Griechenland betreffen, auf den Grund gehen.


In den sogenannten „Paradise Papers“, in denen es Hinweise auf tausende Fälle von Steuervermeidung und Steuerhinterziehung in aller Welt gibt, werden auch griechische Staatsbürger genannt. Der Zeitung „Ethnos“ zufolge, die dem Netzwerk investigativer Journalisten (ICIJ) angehört, das die Affäre in die Öffentlichkeit gebracht hat, sind in den „Paradise Papers“ rund 130 Namen gelistet, die einen Bezug zu Griechenland haben. Darunter sind Personen, die mit Politikern in engem Kontakt stehen, aber auch Reeder und Off-Shore Unternehmen, die bei griechischen Banken Darlehen aufgenommen haben. Unter den Betroffenen sollen auch Personen sein, die in der Vergangenheit wegen Steueraffären aufgefallen sind.


Anders als bei den „Panama Papers“, handelt es sich bei den „Paradise Papers“ nicht um Geldwäsche oder Verbergung von Einnahmen aus illegalen Aktivitäten. Vielmehr gibt es darin Hinweise, wie und wer auf eine „legale“ Art „Steuererleichterungen“ erzielt hat.
Ministerpräsident Alexis Tsipras stellte dazu fest: „Die internationale Elite, verbirgt riesige Geldsummen in Steuerparadiesen. Damit gehen sie systematisch Kontrollen und Besteuerung aus dem Weg.“ Zeitgleich sagte das griechische Regierungsoberhaupt, dass sein Land eine „bittere Erfahrung“ mit dieser Situation gemacht habe. Die „undurchsichtige Aktivitäten einer verwöhnten Elite“ seien „einer der wichtigsten Gründe, die uns in die Krise geführt haben“.
Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos konstatierte, dass „alle Namen“, die in den „Paradise Papers gelistet sind“, von Grund auf und „nach dem Buchstaben des Gesetzes überprüft werden“.
Auszüge aus den „Paradise Papers“ wurden in 95 Medien bzw. Zeitungen weltweit veröffentlicht. Wie die französische Zeitung „Le Monde“ berichtet, beträgt die Steuerhinterziehungen weltweit 350 Milliarden Euro pro Jahr. Allein die EU kostet dieses Phänomen jährlich 120 Milliarden Euro.
 (Griechenland Zeitung / eh)

 

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