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Mit Traktoren in der Stadt: Bauerproteste in Thessaloniki Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) zeigen Bauern und deren Familien, die am Sonntag, dem 28.1.2018) an einer Protestkundgebung in Trikala (Zentralgriechenland) teilnahmen. Unsere Fotos (© Eurokinissi) zeigen Bauern und deren Familien, die am Sonntag, dem 28.1.2018) an einer Protestkundgebung in Trikala (Zentralgriechenland) teilnahmen.

Eine heiße Atmosphäre bahnt sich für Thessaloniki zu Beginn des Wochenendes an. Landwirte aus ganz Griechenland planen für Samstag, dem 3. Februar, eine Großkundgebung in der nordgriechischen Metropole. Treffpunkt ist das Messegelende DETH-Helexpo am XANTH-Platz. Anlass ist die landwirtschaftliche Messe Agrotica, die heuer zum 27. Mal organisiert wird. Mittlerweile gilt sie als die größte Messe dieser Art auf dem Balkan und am östlichen Mittelmeer. Erwartet werden mehr als 120.000 Besucher.


Einen Vorgeschmack auf die Demo am Samstag haben Landwirte bereits am Donnerstag gegeben. Mit etwa 30 Traktoren haben sie vor dem XANTH-Platz Präsenz gezeigt. Aus Lautsprechern waren u. a. patriotische Lieder zu hören, an Traktoren waren griechischen Nationalflaggen und andere Symbole befestigt. Dies verstand sich als Solidarität zu einer Demo, die am Sonntag in Athen stattfindet. Diese richtet sich gegen die Nutzung des Begriffs „Mazedonien“ in der Benennung des Nachbarlandes mit dem provisorischen Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM).
Was ihre derzeitige wirtschaftliche Lage betrifft, so erklären die Landwirte, dass sie ums Überleben ringen müssten. Auf ihrem Forderungskatalog stehen Mindestpreise für ihre Produkte. Sie klagen vor allem darüber, dass die Preise, die sie für ihre Ware erhalten, viel zu niedrig seien. Zudem fordern sie, dass auch die Produktionskosten gesenkt werden: Etwa durch preiswertere Treibstoff- und Wasserpreise für die Landwirtschaft. Die Vertreter berufen sich darauf, dass derartige Maßnahmen für die Industrie bereits gelten würden. Deutliches Missfallen äußeren sie darüber, dass mehr als 50 % ihrer Einnahmen in Form von Steuern und anderen Abgaben an den Fiskus abfließen würden. 
Während der offiziellen Eröffnung der Agrotica am Donnerstag hat der Minister für Agrarentwicklung und Lebensmittel Vangelis Apostolou festgestellt, dass die Landwirtschaft eines der wichtigsten Mittel für den „produktiven Wiederaufbau“ Griechenlands sei. Den Demonstranten versprach er, dass es bald wieder „bessere Bedingungen“ für ihre Zunft geben werde. Apostolou zitierte eine Studie der Europäischen Statistikbehörde Eurostat, wonach das Einkommen der Landwirte steigen würde.
Eine weitere Demonstration der Landwirte ist am kommenden Dienstag, dem 6. Februar, in der Hafenstadt Patras auf der Peloponnes zu erwarten. Dort will sich Ministerpräsident Alexis Tsipras an diesem Tag an einem zweitägigen Entwicklungskongress seiner Partei, des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), beteiligen.

Elisa Hübel

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