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Diplomatische Unstimmigkeiten mit Russland Tagesthema

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Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras (r.) während einer Begegnung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Es entstand im Mai 2016 während der Vernissage einer Ausstellung im Byzantinischen Museum von Athen. Unser Archivfoto (© Eurokinissi) zeigt Ministerpräsident Alexis Tsipras (r.) während einer Begegnung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Es entstand im Mai 2016 während der Vernissage einer Ausstellung im Byzantinischen Museum von Athen.

Die bilateralen Beziehungen zwischen Athen und Moskau sind auf eine schiefe Ebene geraten. Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat am Donnerstag eine offizielle Griechenland-Reise, die für September anberaumt gewesen ist, abgesagt. Der von Athen vorgeschlagene Termin sei nicht mehr verfügbar, hieß es aus diplomatischen Kreisen. Dieser Besuch galt als Vorbereitung für einen Gegenbesuch des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras in Moskau, der noch in diesem Jahr stattfinden sollte.  


Athen hatte vorige Wochen zwei russische Diplomaten ausgewiesen, zwei weiteren wurde die Einreise verweigert. Vorgeworfen wird ihnen der Versuch, sich in nationale Angelegenheiten einzumischen. Sie sollen außerdem probiert haben, Entscheidungsträger der öffentlichen Hand zu bestechen. Hintergrund dafür sei den Erkenntnissen Athens zufolge ein Bemühen Moskaus gewesen, eine Vereinbarung zur Lösung der Namensfrage der Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien (UNO-Kurzbezeichnung: FYROM) zu verhindern. Eine solche wurde im Juni zwischen Athen und Skopje unter Dach und Fach gebracht.
Russland reagierte auf die Sanktionen gegen seine Diplomaten außerordentlich verschnupft. Die Leiterin der Abteilung für Information und Presse des Außenministeriums der Russischen Föderation Marija Sacharowa hat am Mittwoch von einer politischen Entscheidung Athens gesprochen, die nicht ohne Folgen bleiben könne. Hinter der Ausweisung der russischen Diplomaten stünden, so Sacharowa, nicht unbedingt Athen, sondern Interessen eines dritten Landes. Dem Vorwurf zufolge habe Griechenland einen USA-freundlichen Kurs eingeschlagen.
Griechenlands Außenminister Nikos Kotzias äußerte sich daraufhin ebenfalls recht harsch. Er von „Respektlosigkeit“ und „fehlendem Verständnis für die moderne Welt“. Er erinnerte daran, dass die Staaten über das souveräne Recht verfügen, „unabhängig von ihrer Größe eine vielschichtige und demokratische Außenpolitik“ zu verfolgen. (Griechenland Zeitung / eh)



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