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Griechenland ringt um Reformen: Debatte über drittes Hilfspaket

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Griechenland ringt um Reformen: Debatte über drittes Hilfspaket
Die Minister des griechischen Kabinetts müssen ihre Hausaufgaben machen und zwar innerhalb der von den internationalen Geldgebern aus EU und Internationalem Währungsfonds („Troika") vorgegebenen Fristen. Darauf verwies der konservative Premier Antonis Samaras im Rahmen eines vierstündigen Treffens am Dienstag während einer Sondersitzung unmittelbar nach einer kurzen Sommerpause. Die Erfüllung der Auflagen ist Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Kreditrate. Im Mittelpunkt der Beratungen standen u. a.
a. die so genannte Mobilitätsreserve für Staatsdiener. Bis Ende September müssen 12.500 Angestellte benannt werden, die vorübergehend beurlaubt und mit vermindertem Gehalt bezahlt werden und denen in Zukunft möglicherweise die Entlassung droht. Darüber hinaus geht es um zahlreiche weitere Reformschritte, die in den kommenden Wochen implementiert werden müssen. Verschoben wurde bei dem Treffen ein Beschluss über die Aufhebung des Verbots von Zwangsversteigerungen für Erstwohnsitze, die seit 2008 gilt.
Alle Verpflichtungen, die man gegenüber den Geldgebern in den Kreditverträgen („Memorandum") eingegangen sei, müssten erfüllt werden, so Samaras. „Wir haben einiges weitergebracht" und „befinden uns innerhalb der zeitlichen Vorgaben", sagte Finanzminister Jannis Stournaras nach dem Ministergipfel. Inspektoren der Troika werden im September erneut in Athen erwartet. 
Die größte Oppositionspartei, das Radikale Linksbündnis SYRIZA bezeichnete die Umsetzung der Memorandumspolitik als einen „Weg in den Abgrund".
Ausgelöst von Äußerungen des deutschen Bundesfinanzministers Wolfgang Schäuble wird unterdessen europaweit die Notwendigkeit eines weiteren, wenn auch kleineren Hilfspaketes für Griechenland debattiert.

(Griechenland Zeitung/sr, Foto: Eurokinissi. Diese Aufnahme entstand beim letzten Besuch der Troika im Juli in Athen.)

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