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Die Schotten werden dichtgemacht: dreiwöchiger Lock-Down in Griechenland Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch in der Kleinstadt Argos auf der Peloponnes während der Durchführung kostenloser Corona-Tests. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand am Mittwoch in der Kleinstadt Argos auf der Peloponnes während der Durchführung kostenloser Corona-Tests.

Eine seit längerem befürchtete Situation ist nun eingetreten: Für ganz Griechenland gilt am Samstag (7.11.) für den gesamten November ein dreiwöchiger genereller Lockdown. Er beginnt am Samstag 6 Uhr morgens und dauert bis zum 30. November. Angekündigt wurde diese Schockmaßnahme von Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Donnerstagmittag.

Es werden ähnliche Maßnahmen gelten, wie es bereits im März und April der Fall war. Demnach müssen die Bürger per SMS unter der Nummer 13033 einen Art Passierschein beantragen, wenn sie die Wohnung verlassen wollen. Als Gründe gelten der Gang zum Supermarkt, zum Arzt oder ein Spaziergang.
Geöffnet bleiben weiterhin Apotheken, Supermärkte sowie Kindergärten und Grundschulen. Der Unterricht in den Gymnasien und Lyzeen des Landes wird digital durchgeführt; das gleiche gilt auch für Universitäten. Nach wie vor gilt das obligatorische Tragen von Mund-Nasen-Schutz in Innen- sowie in Außenräumen.
Mitsotakis begründete diese Maßnahme damit, dass in Griechenland innerhalb von nur fünf Tagen 10.000 Personen positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Als Vergleich nannte er, dass in den Monaten zuvor insgesamt lediglich 50.000 Menschen mit Covid-19 infiziert worden seien. Außerdem sei das Verhältnis zwischen Patienten, die in Krankenhäuser eingeliefert werden, äußerst schlecht im Vergleich zu denjenigen, die ein Spital im genesenen Zustand wieder verlassen könnten.
Sollte sich diese Situation fortsetzen, so der Premier, dann müssten innerhalb von nur wenigen Tagen bis zu 1.000 Corona-Infizierte in Krankenhäusern behandelt werden. Dies würde angesichts der Statistiken bedeuten, dass bis zu 50 weitere Patienten auf Intensivstationen verlegt werden müssten.
Weiterhin betonte der Regierungschef, dass diese Maßnahmen „besser eher als später“ durchgesetzt werden müssten. Ziel sei es, einen „normalen Dezember“ zu erleben. Dies sei aufgrund des Weihnachtsfestes vor allem für den Markt von erhöhter Wichtigkeit. Er sprach von einem „intensiven Angriff der Pandemie“. Diesen „Kampf“ müsse man ausfechten.
Der Pressesprecher des Gesundheitsministeriums Sodiris Tsiodras, der während der TV-Ansprache neben Mitsotakis saß, argumentierte vor allem mit der Statistik. Derzeit würden rund 1.600 Corona-Patienten in einem Krankenhaus behandelt. Landesweit sei die Zahl der Betten auf den Intensivstationen, die für Corona-Patienten vorgesehen sind, zu 60 Prozent belegt. In Attika seien diese Plätze zu 66 % ausgelastet und in Thessaloniki sogar zu 78 %. (Griechenland Zeitung / eh)

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