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Zahl der Anzeigen von sexuellem Missbrauch und Belästigung steigt deutlich Tagesthema

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Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Olympiasiegerin Sofia Bekatorou. Unser Foto (© Eurokinissi) zeigt Olympiasiegerin Sofia Bekatorou.

Zunehmend mehren sich in Griechenland Anzeigen von Frauen, die in der Vergangenheit sexuell missbraucht worden sind. Vor diesem Hintergrund traf sich Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou ist dieser Woche mit der zweifachen Olympiasiegerin im Segeln, Sofia Bekatorou. Letztere hatte den sexuellen Missbrauch durch einen hohen Verbandsfunktionär im Jahr 1998 angezeigt, der sich in einem Hotel in Palma de Mallorca ereignet hatte.

Im Anschluss betonte die Präsidentin anerkennend, dass Bekatorou damit „die Verschwörung des Schweigens zerstört“ habe. Es sei nun an der Zeit, „ein System aufzubauen, in dem die Frau nicht als Beute betrachtet wird“.
Inzwischen hat sich auch die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und ruft alle Frauen, die ähnliche Erlebnisse haben, dazu auf, Anzeige zu erstatten. Kurz darauf gerieten zwei Fakultäten der Universität von Thessaloniki in den Strudel der Medien. Mehr als 100 ehemalige Studentinnen haben sexuellen Missbrauch durch zwei frühere Professoren angezeigt. Die Präsidentin des Verbandes der griechischen Unternehmerinnen Lina Saltabasi bestätigte, dass auch sie über sexuelle Übergriffe durch einen der genannten Professoren in Thessaloniki Bescheid wisse, da auch sie die besagte Fakultät als Studentin besucht habe.
Auch in der Politik kommen Fälle sexuellen Missbrauchs ans Tageslicht. Die stellvertretende Pressesprecherin der Oppositionspartei Bewegung der Veränderung (KinAl) Zefi Dimadama erklärte, dass sie vor zwanzig Jahren in einem Fahrstuhl von einem Parteimitglied sexuell belästigt worden sei; danach habe sie mit dem Gedanken gespielt, aus der Politik auszusteigen. Dimadama vertrat zudem die Einschätzung, dass solche Vorfälle nicht nur im Sport oder in der Politik bekannt seien, sondern auch in den Medien, im Theater, in Fabriken und in Büros. Die KinAl-Vorsitzende Fofi Gennimata betonte: „Jede Frau, die mit uns diese Erfahrung teilt, zwingt uns endlich, diesem Problem in die Augen zu schauen.“ (Griechenland Zeitung / eh)

 

 

 

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