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Türkische Provokationen auf Zypern von Athen klar zurückgewiesen Tagesthema

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Archivfoto (© Eurokinissi) Archivfoto (© Eurokinissi)

Die griechische Seite reagierte entschieden auf ein Statement des türkischen Präsidenten Erdogan, wonach auf Zypern zwei Staaten gegründet werden sollen. Am 20. Juli 1974 hatten türkische Truppen den Norden der Insel besetzt; am 14. August erfolgte eine zweite Invasionswelle. Seither sind 37 Prozent der Gesamtfläche der Insel von der Türkei besetzt.

Jüngste türkische Provokationen auf Zypern sorgten für scharfe Kommentare in Athen. Es sei an der Zeit, dass die Türkei endlich von „ausweglosen Pfaden mit Drohungen gegen Zypern“ abweiche, stellte am Dienstag (20.7.) Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis fest. Er betonte, dass sein Land eine gerechte Lösung einer vereinten Insel ohne Besatzungsarmee anstrebe.
Zuvor hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan dem Ort Varosha im Norden der Mittelmeerinsel einen offiziellen Besuch abgestattet, der an die UN-Pufferzone grenzt.
Er gab bekannt, dass man den Status des militärischen Sperrgebietes teilweise aufheben werde. Damit beginne eine „neue Ära“ für die Siedlung an der Küste. Außerdem sprach er sich für zwei Staaten auf der seit 1974 geteilten Insel aus.
Die hellenische Regierungssprecherin Aristotelia Peloni sprach im Anschluss von einer „offensichtlich inakzeptablen Lösung“. Die Erklärungen Erdogans würden entsprechende Entscheidungen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verletzten.
Klar verurteilt wurden die Äußerungen Erdogans u. a. auch von der EU und den USA. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell etwa sprach von „inakzeptablen einseitigen Entscheidung zur Änderung des Status von Varosha“.
Premier Mitsotakis trat nach dem Vorfall sofort telefonisch in Kontakt mit Zypernpräsident Nikos Anastasiadis. Dieser hatte „Reaktionen“ in Aussicht gestellt und die von der türkischen Seite in Aussicht gestellten Pläne als „illegal und inakzeptabel“ verurteilt.

Solidarität mit Nikosia
Griechenlands Außenminister Nikos Dendias demonstrierte vor Ort Solidarität mit der Republik Zypern, wo er sich mit Anastasiadis aber auch mit seinem Amtskollegen Nikos Christodoulidis über die entstandene Situation beriet.
Oppositionschef Alexis Tsipras beschrieb die Äußerungen Erdogans als „aggressiv“; sie würden „den Frieden torpedieren“. Dabei betonte der Ex-Regierungschef (2015-2019): „Eine Lösung mit zwei Staaten gibt es nicht.“ Die Vorsitzende der Bewegung der Veränderung Fofi Gennimata brachte die Forderung zum Ausdruck, dass die internationale Gemeinschaft entschlossen auf die Provokationen der Türkei reagieren müsse.
Auf dem geteilten Eiland war in diesen Tagen auch der griechische Verteidigungsminister Nikos Panagiotopoulos zu Besuch. Anlass war der 47. Jahrestag seit der türkischen Invasion. Seither ist Zypern geteilt: 37 Prozent des Inselterritoriums sind von türkischen Truppen besetzt. Die griechisch-sprachige Bevölkerung musste nach der Invasion in den Süden der Insel flüchten. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel)

 

 

 

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