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Zahlreiche Todesopfer nach Untergang von Flüchtlingsbooten vor Kythira und Lesbos

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Unser Foto (© Eurokinissi) entstand auf der Insel Kythira. Unser Foto (© Eurokinissi) entstand auf der Insel Kythira.

Viele Bewohner der Inseln Kythira und Lesbos sind noch immer schockiert: Vor diesen beiden Inseln ging am vergangenen Donnerstag (6.10.) jeweils ein Boot mit Flüchtlingen unter; viele von ihnen fanden dabei den Tod, zahlreiche weitere werden vermisst.

Premierminister Kyriakos Mitsotakis brachte sein tiefes Beileid für die Angehörigen der Opfer zum Ausdruck. Der Türkei warf er eine Instrumentalisierung der Flüchtlingsfrage vor. Er rief Ankara dazu auf, mit Griechenland enger zu kooperieren. Sämtliche Menschenschmugglerringe müssten zerschlagen werden, damit in der Ägäis keine weiteren Menschenleben zu beklagen seien. Griechenland werde weiterhin seine Grenze schützen und versuchen, „jeden Menschen zu retten, dessen Leben im Meer in Gefahr geraten ist“. Er sprach von einer Selbstaufopferung der Einsatzkräfte, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligt haben.
Vor Kythira, im Süden der Peloponnes, konnten am Donnerstag 80 Menschen gerettet werden. Es handelt sich um 55 Männer, sieben Frauen und 18 Minderjährige. Mindestens sieben Menschen werden nach wie vor vermisst. Augenzeugen zufolge hatten die Wellen zum Zeitpunkt des Geschehens stellenweise Höhen von zwanzig Metern erreicht. Die Asylsuchenden, so wurde berichtet, hätten bis zu 10.000 Euro für ihre Überfahrt von der Türkei aus in Richtung Italien bezahlt. Eine solche Reise dauert normalerweise sechs Tage. Mit an Bord sind in aller Regel auch mindestens zwei der Menschenschmuggler.
Bei dem Schiffbruch vor Lesbos konnten am Donnerstag 89 Menschen gerettet werden; mindestens 18 ertranken in den Fluten. Es handelt sich um 16 Frauen, einen Mann und einen 15-Jährigen. Vor Ort wehten zum Zeitpunkt des Unglücks Winde mit einer Stärke von bis zu sieben. Die untergegangenen Segelboote waren in einem schlechten Zustand und schlecht ausgerüstet. Schwimmwesten waren keine vorhanden. (Griechenland Zeitung / eh)

 

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