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Protestwelle in Griechenland: Studenten und andere Gruppierungen machen mobil Tagesthema

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Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am vorigen Donnerstag (8.2.) in Athen. Unsere Fotos (© Eurokinissi) entstanden am vorigen Donnerstag (8.2.) in Athen.

Zu einer Großkundgebung von Studenten und Lehrerenden kommt es am Donnerstag (15.2.) an der Panepistimiou-Straße in Athen. Damit wird Widerstand gegen die Pläne der Regierung angemeldet, die Gründung von privaten Universitäten in Griechenland zu erlauben. Laut Verfassung wäre eine derartige Regelung untersagt.

Es handelt sich bereits um die sechste Demonstration dieser Art, die jeweils donnerstags in Athen und anderen größeren Städten des Landes stattfinden. Daran haben sich teilweise bis zu 20.000 Menschen beteiligt. Außerdem sind derzeit etwa 150 Universitätsgebäude besetzt. Die Prüfungen müssen aus diesem Grund digital durchgeführt werden, wogegen u. a. zahlreiche Professoren Widerspruch zum Ausdruck gebracht haben.
Das von der Regierung geplante Gesetz soll noch in diesem Monat das Parlament passieren. Die SYRIZA-Parlamentarierin Olga Gerovassili kritisierte, dass die Regierung sowohl gegen die Verfassung verstoße, als auch die Studenten ins Visier nehme. Aus der sozialistischen PASOK wurde geäußert, dass die Regierung den Vorsatz habe, die staatlichen Universitäten „zu zerstören“ und anschließend „der Konkurrenz auszuliefern“.

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Tausende Studierende demonstrieren gegen private Universitäten in Athen.

In dieser Woche haben zudem auch Rentner für ein besseres Gesundheitssystem demonstriert. Gleichzeitig konfrontierten sie die Regierung der konservativen Nea Dimokratia mit dem Vorwurf, dass die Absicht bestehe, ihre Kinder „wie moderne Sklaven“ zu behandeln.
28. Februar sollen zudem landesweite Arbeitsniederlegungen stattfinden. Daran wollen sich etwa Krankenhausärzte sowie Angestellte im Tourismus- und Lebensmittesektor, Apotheker und Seeleute beteiligen; auch Studenten wollen sich diesen Aktivitäten anschließen.
Stärker in die Öffentlichkeit rückt in diesen Tagen auch wieder ein tödliches Eisenbahnunglück, das sich am 28. Februar jährt. Damals kamen mindestens 57 Menschen ums Leben. Eine Untersuchungskommission ermittelt derzeit, wie es zu diesem Unglück kommen konnte. Ausgesagt hat unter anderem auch der damalige Transportminister Kostas Achileas Karamanlis. Er wies jede persönliche Verantwortung weit von sich, was wiederum für scharfe Reaktionen bei der Opposition sorgte. (Griechenland Zeitung / Elisa Hübel) 

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